Full text: Leder (Heft 29)

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E. und A. Pollak in Wien, dieSöhne des um die öfterreichifche Lederfabrication 
hochverdienten Adam Pollak. 
Sowohl zugerichtetes Ziegenleder als auch glatte und gezugte fchwarze 
Häute, fowie eingewalkte Vorfüfse hatte Jacob Foges in Wien gebracht, der das 
Verdienft hat, die Gerberei und Zurichtung der rothen Juchten in Oelfterreich ein- 
geführt zu haben, von welchem Artikel er fchöne Proben vorlegte. 
Bernard Weifs & Sohn in Wien hatte eine grofse Collection ver- 
[chiedener Lederforten ausgeftellt, die erwähnt zu werden verdient, fowie Lucas 
Harthaufer’s Juchten-Imitation und Johann Krätzer’s verfchiedene Felle und 
Häute. 
Uebergehend zu jenen Sorten, die zumeift nach Gewicht verkauft werden, 
müffen wir vor Allem die Ausftellung von Jofef Seykora Söhne in Adlerkofteletz 
erwähnen, die fich befonders durch die vorzügliche Zurichtung aller ausgeftellten 
Artikel auszeichnete. Die eingewalkten Schäfte, welche den ruffischen erhebliche 
Concurrenz machen dürften, erregten allgemein die Aufmerkfamkeit der Sach- 
rerftändigen. 
H. Bergmann Sohn & Comp. in Neubydiov, die befonders 
fchwarz gezugte Häute und zugerichte Spalthäute als jene Artikel ausgeftellt 
hatten, in denen die öfterreichifchen Gerber unübertroffen find, rivalifirten mit 
den obigen. 
Den Beiden folgen in Böhmen David Kreitner in Hohenbruck. 
D. Löwit & Sohn und J. Kohn Sohn in Pilfen. Für Mähren fteht in erfter Reihe 
Adolf Flöfch in Brünn, F. Kleinin Schönberg und Ignaz & Emanuel Höck 
in Iglau. 
Von braunen Kalbfellen hatte befonders Friedrich Göbelin Wien, deffen 
Erzeugniffe zu den beliebteften des Wiener Platzes gehören, feinen alten Ruf 
bewährt. Anton Lafsnik in Cilly hatte befonders fchöne, braune Kuh- und Kalb- 
leder ausgeftellt, fchwarzgenarbte Kalbfelle W. Pollak in Raudnitz und 
Miromil Breuer in Elbeteinitz. 
Die grofsen Kalbfell-Gerbereien inRoveredo find bekannt und werden hier 
die. braunen und fchwarz gewichsten Kalbfelle von P. Noriller in Roveredo 
befonders erwähnt. 
Was die ungarifche Ausftellung betrifft, fo finden wir zumeift die bereits in 
der erften Abtheilung Genannten wieder. Die Pefter Adien-Lederfabrik hatte 
gezogenes Kuh- und Kalbleder in hübfcher Appretur ausgeftellt, fowie auch 
Adolf Schmidt in Boffan, der als neue Erfindung das Modell einer Mafchine 
brachte, welche den Zug auf Oberleder erzeugen foll. S. Wertheimer in Peft 
hatte zugerichtete Schaf- und Ziegenleder nach Art der Wiener ausgeftellt. 
In der kroatifchen Abtheilung hatte die Agramer Lederfabrik fehr 
hübfches gewichstes Kalbleder zur Anficht gebracht. 
Die Ausftellung des deutfchen Reiches befprechend, haben wir zuerftMayer, 
Michel & Denninger in Mainz und Freiburg zu beachten. Gegründet 1798, 
wurden in den vier Etabliffements diefes Haufes im Jahre ı8yr: 910.038 Ziegen- 
und Schaffelle, 437.716 Kalbfelle und 7476 Häute verarbeitet und erreichte die 
Production einen Werth von 3,200.000 Gulden füddeutfcher Währung. Die 
Mannigfaltigkeit der Erzeugniffe, die faft alle Zweige der Lederinduftrie umfafst, 
und der Weltruf des Etabliffements enthebt uns der Mühe bei diefer Ausftellung 
in Details einzugehen. Auf allen bisherigen Weltausftellungen mit den höchften 
Preifen auzgezeichnet, hat die Firma auch diefsmal ihren alten Ruf bewährt. 
Auf die Erzeugung von lackirten Ledern, Wichs- und Kidkalbfellen 
befchränkt, gilt Aehnliches bei Cornelius Heyl in Worms, gegründet 1834; 
erreichte der Werth der Produdtion 1871: 3,241.122 Gulden. Es folgt nun 
Dörr & Reinhard in Worms mit den gleichen Artikeln vorzüglicher Aus- 
führung; 1839 gegründet, wurde im Jahre 1871 ein Umfatz von 2 Millionen Gul- 
den erreicht. 
       
  
   
  
  
  
   
      
   
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
    
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
    
    
  
  
  
  
   
    
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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