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18 S. Goldfchmidt.
von gut gefchnittenen und gewalkten Schuh- und Stiefel-Obertheilen, die fchon in
London und Paris in vorzüglicher Weife vertreten war. Wie fchon auf den früheren
Ausftellungen war auch hier N. Th. Hübner in Petersburg der erfte, diefem
folgen Ss. Behne, B Zietemann, DH. W Gronberg, A, Müller, & Berg
mann, S. Frimont, Theodor Hantf.ch und Peter Waffilieff dafelbtt.
Die Ausfteller aus Warfchau, Adolf J. Bauernfeind mit Kalbleder,
fowohl braun als fchwarz, S. Fröhlich und Stanislaus Pfeiffer mit Kalbfellen
und Rofsleder, und endlich Carl J. Lampe mit verfchiedenartig appretirten
Ziegenfellen, ftehen ihren Collegen in Deutfchland nicht nach.
Die gefärbten Leder aus dem Kaukafus in der rufffchen Abtheilung zeigten
in Farbe und Zurichtung den urfprünglichen Typus der ahatifchen Völker, die fich
mit dem einmal Erreichten begnügen , ohne den Fortfchritt zu fuchen.
Wiefchon bemerkt, hatte fich die englifche Lederinduftrie, die auf der Parifer
Ausftellung fo glänzend vertreten war, faft ganz von der Wiener ferngehalten. Wir
fanden hier nur John Dixon & Son in London mit fchönen, verfchieden ge-
narbten lackirten Wagen -Verdeckledern und lohgaren Spalthäuten NewtonGough
& Comp. in Manchefter mit zugerichtetem Oberleder, und John S. Deed & Sons
in London als den einzigen Vertreter der englifchen Farbenleder-Fabrication.
Sin kleiner offener Schrank enthielt das, Ganze, was Portugal in diefer
Gruppe zur Ausftellung beigetragen. Callao Venoe in Olivaes hatte ein rothes
Ziegenfell und lohgare Schaffelle, Henrique & Agardin Belem lichte Kalb-
felle und Jofe Lamas & Comp. in Liffabon etwas Allanuleder ausgetftellt.
Spaniens Ausftellung war in einem ziemlich verfteckten gefchloffenen
Schranke derart aufgeftellt, dafs man die Namen der Ausfteller nur aus dem
Kataloge, das von denfelben Ausgeftellte aber einzeln nicht unterfcheiden konnte.
Was aber zu fehen war, reizte nicht zu eingehenden Forfchungen.
Wenn wir nun zu dem Often übergehen, fo haben wir zuerft Rumänien zu
erwähnen mit einer kleinen Zahl von Austtellern, die für den Bedarf ihres Landes
arbeiten, und zumeift fchwarz gezogenes Kuhleder nach jener Weife zurichten, in
der die öfterreichifchen Gerber fich auszeichnen, aber ohne fich mit diefen ver
gleichen zu können, jedenfalls aber fchon durch diefen Verfuch das ehrenvolle
Beftreben zeigen, wenigftens im eigenen Lande concurrenzfähig zu werden. Dann
folgt Griechenland mit Juchten nach rufffcher Art gegerbt und zugerichtet und
bunten Ledern, welche aber in Farbe und Zurichtung zu wünfchen übrig laffen.
Die Lederausftellung der Türkei war in der Hauptgallerie als Decoration
der Wandfläche benützt. Was auf den Tifchen ausgeftellt war, war theils fo, wie
es eben im Lande gebräuchlich, und theils anfcheinend franzöfifchen Vorbildern
nachgeahmt. Zu erwähnen find blofs die Fabricate der kaiferlichen Fabrik in
Conftantinopel, und jene von Perikli Vouros dafelbft, befonders die erfte mit
einer grofsen Colledtion der verfchiedenartigften Erzeugniffe.
Als die erfte Schauftellung diefer Art kann die Sammlung von gemufterten
Ledern gelten, welche in der japanefifchen Abtheilung zu fehen war. Ohne auf
die Art der Gerbung einzugehen, über deren Weife uns genaue Nachrichten
fehlen; war an diefen Fellen befonders der aufserordentliche Gefchmack in den
Deffins, und die Reinheit der Ausführung zu bewundern, die die meiften Arbeiten
diefes intelligenten Volkes auszeichnen.
Die amerikanifche Abtheilung enthielt von Oberleder faft nichts, nur
VisconfinSeatherCompany hatte gewichstes Oberleder und dergl. Spaltfeiten
ausgeltellt, die ihrem Zwecke entfprechen, ebenfo die imitirten Ziegenleder von
H.G. Ely & Langen in New-York.
Brafilien hatte verfchiedens Leder ausgeftellt, worunter die von Jofe
Feydyt Söhne in Rio de Janeiro , in Mimofarinde gegerbt, *fich durch gefällige