Lederwaaren. B
nären Materiales ein aufserordenilich flinkes Anfehen. Dazu kommt freilich noch,
dafs der ruffifche Sattler bei dem Luxus, den man in Pferdegefchirren und Sattler-
waaren liebt, Vergoldung und Verfilberung zumeift beim Gefchirr
Mafse verwendet. Schifchkin Athanafius und Stefan aus Mosl
tiges Pferdegefchirr ausgeflellt, das allgemeine Aner]
Sattlerwaaren bei Kalefchen und Phaätons, wie
waren.
im reichen
au haben derar
xennung fand, ebenfo wie die
fe in der Wagenhalle zu fehen
Was in diefer Richtung übrigens Kunftfertigkeit und hoher Gefchmack
leiften können, das zeigtevorAllem Frankreich. Venige mögen das franzöfifche
Riemzeug beachtet haben, aber ficherlich ift Niemand die gelungene Ausftellung
der franzöfifchen Wagen, Luxus- wie Reifewagen entgangen. Paris hat von jeher
das Aufserordentlichfte in diefer Richtung geleiftet und wir verfuchen nicht, die
einzelnen Objedte und ihre Ausftattung zu befchreiben, nachdem gewifs jeder
Befucher der Ausftellung die Wagen von Mühlbache r, von Perrouffet &
Samuel, dievon Poitraffo n, ebenfo wie von Riegel freres aus Paris im
Gedächtniffe hat. Das franzöfifche Gefchirrzeug ift fchön gearbeitet, auch ganz
dauerhaft und verläfslich, aber keineswegs die öfterreichifchen Gefchirrzeuge
übertreflend.
In der deutfchen Abtheilung waren zumeift aus Breslau und Leipzig
zahlreiche Riemerarbeiten ausgeftellt, die alle ein ganz vortrefil
iches Material
auszeichnet, aber keineswegs ein befonderer
Gefchmack. Sie find unendlich
fchwer gearbeitet, ohne jede paffende Fagon und überdiefs noch aufserordentlich
theuer. Ein Breslauer Sattler hatte ein Bruftgefchirr, das zugleich Kummetgefchirr
ift, ausgeftellt, von welchem man kaum den Zweck begreifen konnte, da kein
Pferd darin zu gehen im Stande ift. Die Leipziger Waare ift weit bekannt und
unbedingt die beite in Deutfchland und hatten Gebrüder Döring aus Leipzig
Sättel und Reitutenfilien, ebenfo wie E.H. Zim mermann Gefchirre und Sattler-
waare ausgettellt, die den Ruf der Leipziger Waare vollkommen gut repräfentirten.
Das Gleiche ift von den deutfchen Wagen aller Art zu fagen; die Lederarbeit
daran ift folid und forgfältig, aber der Schwung und die Eleganz fehlen felbft man-
chesmal bei den Wagen aus Berlin, obgleich diefe noch zu den beften des deut-
fchen Fabricates zählen.
Die öfterreichifche Riemer- und Sattlerthätigkeit hat fich in den
letzten Jahren, zumeift was Pferdegefchirre und Sätte] anbelangt, derart entwickelt,
dafs namentlich Wien den Ton allgemein angibt und was Gefchmack, Leichtig
keit, ebenfo wie Preiswürdigkeit und Solidität anbelangt, ganz unübertroffen
dafteht. In Betreff von Nationalgefchirren hat von jeher Ungarn, insbefondere Peft
ganz Vortreffliches geleiftet. Auch auf der Ausftellung trat die vorzügliche Arbeit,
die zumeift in der Lederftepperei fich auszeichnet, ganz bedeutend hervor und
war insbefondere ein Bauern-Bruftgefchirr von braunem Naturleder fehr gut und
fauber ausgeführt. Den Ungarn kommt die Art ihrer Befpannung überhaupt gut
zu flatten und zeigt fich die Vortrefflichkeit, Leichtigkeit und Sicherheit derfelben
in jedem einzelnen Stück. Kein Land übertrifft nach diefer Richtı
rifche Sattlergewerbe. Wir können es nicht leugnen, dafs d
gewerbliche Thhätigkeit, insbefondere jene von Wien, in diefer Richtung manche
glückliche Anregung empfangen hat. In der öfterreichifchen Wagenhalle waren
Gefchirre und Sättel von den erften Firmen Wiens, dann von Troppau, Prag,
Krakau u. f. w. ausgeftellt, die durch kein anderes Produd an Eleganz und Soli-
dität übertroffen wurden. In den letzten Jahren nimmt man zumeift bei Damen-
fätteln Gold und Silber vielfach in An [pruch, gravirt die einzelnen edlen Befchläge
und verbindet fo einen aufserordentlichen Glanz mit dem fonft fo einfachen
Produdt. Wir fehen hier ab von den einzelnen Namen, weil wir
ing das unga-
ie öfterreichifche
die meiften, die