Full text: Stahl- und Eisenwaaren (Heft 86)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
Stahl- und Eifenwaaren. 9 
gehören und eine weitere Verbreitung der Urtheile darüber befonders öfter- 
reichifchen Ausftellern zum Vortheile gereicht, da ihre einfchlägigen Erzeugniffe 
e 
unbedingt zum Exporte in gröfserem Mafsftabe geeignet find. 
n Von den Ausftellern chirurgifcher Inftrumente nehmen die Fabrikanten 
E | aus Wien: Jof. Leiter, Rud. Thürriegel undJ. Reiner, den erften Rang 
n ein. Sie erreichen felbft ihre beften Concurrenten aus England, Amerika, Frank- 
3 reich und Dänemark, da fie in Bezug auf Qualität, Reinheit und Exadtität der 
Arbeit diefen in keiner Weife nachftehen. Die Form der einzelnen von ihnen 
ausgeftellten Inftrumente war gut und zweckmäfsig, möglichft glatt und einfach, 
frei von allen überflüffgen Verzierungen, welche ihre penible Verwendbarkeit 
beeinträchtigen und den Preis ohne Noth erhöhen. 
Gegenüber den franzöfifchen Fabrikanten zeigte fich bei den Wienern das 
Beftreben, den Mechanismus der complicirten Inftrumente möglichft zu verein- 
- fachen; die von Leiter exponirten Inftrumente, deren Ausführung zu den 
fchwierigeren gehörten, z. B. Lithotryptoren (Steinbrecher), laffen erkennen, dafs 
zur Anfertigung derfelben entfprechende Arbeitsmafchinen verwendet worden 
und in feinem Etabliffement überhaupt die neueften technifchen Hilfsmittel 
thätig find. Leiter hatte auch zum Schutze gegen Oxydation und den Einflufs 
ätzender Säuren etc. feine Waaren auf galvanifchem Wege vernickelt. 
Aufser Amerika, wo das Vernickeln auch für andere blanke Waaren ganz 
allgemein ift, ftellte nur Dänemark (Hansen in Copenhagen) vemickelte chirur- 
gifche Inftrumente aus. 
Aufser Wien waren auch Prag, Graz und Peft in diefen Artikeln mit 
preiswürdiger Waare vertreten. 
Der gröfste Theil der inländifchen Fabrikation diefer Inftrumente findet 
guten Abfatz im Lande felbtt. 
Ueberdiefs ift der Export nach dem Orient nicht unbedeutend, und die 
ferbifche und rumänifche Regierung pflegt ihren ganzen Bedarf an folchen 
Inftrumenten für Militär- und Spitalszwecke durch die drei genannten Wiener 
Fabrikanten anfertigen zu lafsen, während die Türkei, neueftens auch Rufsland, 
zeitweilig fehr namhafte Aufträge hieher ertheilt. 
Selb nach Deutfchland, Nordamerika und anderen Staaten findet ein 
regelmäfsiger Abfatz, befonders der Leiter’fchen Erzeugnifse ftatt, und es ifl 
erfreulich, dafs unfere Fabrikanten die frühere monopoliftifche Pofition Frank- 
reichs in diefem Artikel überholt haben, eine Erfcheinung, deren Ausgangspunkt 
man in der erften Londoner Ausftellung und den dort gefammelten Wahr- 
nehmungen zu fuchen hat. 
ng Eu 
Feilen und Sägen. 
Mit der Entwicklung des Eifenbahnwefens und der dadurch bedingten 
Erweiterung der Mafchinenfabrikation hat der Bedarf und folgeweife die 
Fabrikation von Feilen und Sägen einen koloffalen Auffchwung genommen. 
Geftehen wir es offen, dafs Oefterreich in diefem Entwicklungsgange mit 
anderen Induftrieftaaten nicht gleichen Schritt gehalten hat. Eine nähere Prüfung 
unferer Importtabellen conftatirt denn auch die Thatfache, dafs von allen 
Fabrikaten diefer Art die Feilen und Sägen den gröfsten Import ausweifen. 
Bei unferem ausgezeichneten Rohmaterial und unferen ausgiebigen und 
vielfach noch unbenützten Wafferkräften wäre es daher eine lohnende Auf- 
gabe, diefen Artikeln eine gröfsere Beachtung zuzuwenden, um die Mitbewerbung 
des Auslandes auf dem heimifchen Markte einzudämmenund allmälig ganz zu 
befeitigen. 
Den ausgeftellten Feilen von Anton Fifcher (jetzt Egidi Kindberger- 
Actiengefellfchaft, Zeichen: Anker), Braun in Vöcklabruck Bleckmann in 
  
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.