Full text: Bautischlerei (Heft 43)

   
   
   
  
   
   
    
    
  
  
       
    
  
  
   
  
      
   
    
    
  
  
  
  
  
  
   
  
     
       
   
    
   
    
  
  
     
   
    
    
     
     
  
  
     
    
  
  
   
   
         
Möbel-Tifchlerarbeiten. 19 
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chen), mit feinen guten Tifchlerarbeiten, verdient erwähnt zu werden. Die fonft 
ıkannte Firma F. Wirth’s ne on lieferte mit einem in plaftifcher 
Sc nitzerei verzierten Buffet den Beweis, dafs ihr jedes feinere Verftändnifs, betreff 
des Reliefs, abhanden gekommen. 
Wir kommen nun zum Sea unferes Berichtes über Deutfchland zu der- 
felben Anfıcht zurück, die wir bei Beginn desfelben ausgefprochen, dafs es gerade 
in einem fo öffentlichen W Ve wie die Weltausftellungen im Allgemeinen 
find, fich bitter rächt, wenn Städte wie Berlin, Breslau, Köln, Mainz, Stuttgart 
etc. für ihre Möbelinduftrie keine andere Grundlage haben, als die, welche fie fich 
durch Aneignung fremden geiftigen Eigenthums oder Nachahmung befonderer 
Extravaganzen gelegt haben. 
Dane en Wohlthuend ift daher der Gegenfatz, den uns das kleine 
fleifsige Dänemark in diefer Hinficht bietet. Hier finden wir eine beftimmte Stil- 
Diehiing,, auf Grundlage künftlerifcher Beftrebungen Thorwaldfen’s bafirend, in 
Verbindung mit einfach bürgerlichem Sinn, bei Verwendung derfelben. 
Befonders hervorzuheben haben wir in diefer Richtung ein Sitzzimmer von 
Rönne (Kopenhagen), deren reizende pompejanifchen Einla agen von bunten 
Hölzern, fowie einfache und gefchmackvolle ee einen angenehmen Ein- 
druck machten. An diefen reihte ich Hanfen (Kopenhagen) mit einem Speife- 
zimmer aus Nufsholz in demfelben Genre, welches mit befonderem Verftändnifs 
gezeichnet und gearbeitet war. 
Lund (Kopenhagen) brachte einen Kaften und Spiegel aus Ebenholz und 
Schildpat mit Reliefverzierungen in Altfilber zur Anficht, wobei die Zeichnung 
und Ausführung eine vollkommen präcife zu nennen war. Auch Gebrüder Jenfen’s 
(Kopenhagen) Bücherkaften aus Nufsholz mit Birnholz-Einlagen, welche an 
manchen Stellen als plaftifche Schnitzarbeit hervortraten, war, trotzdem die Nach- 
ahmung den franzöfifchen Originalen nicht ganz gleichkam, dennoch als gelungen 
zu Beachten, 
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Rufsland hatte fich befonders mit den Möbeln feine s Kaiferpavillons 
hervorgethan, welche von Stange (Petersburg) geliefert Indem die 
ruf ffifche Fabrication national ge blieben, hat fie den richtigen Weg eingefchlagen, 
und waren die Möbel fowohl technifch wie künflerifch fehr fchön ausgeführt. Sie 
waren nur infofern nicht ganz ruffifches Produdt, als ihre eigene Arbeitskraft noch 
nicht die, für das lonle tab producirende Handwerk nothwendige technifche 
Fertigkeit erreicht hat, und fie fich daher mit franzöfifcher Arbeitskraft helfen 
mufsten. . Die Möbel des Empfangfalons beftanden aus einem Tifch von braunem 
Eichenholz mit rothem Tuch überfpannt und hohen gefchnitzten Seffeln. Die des 
Speifezimmers waren ebenfalls von braunem Eichenholz, die Seffel mit braunem 
Leder und Stahlnägeln tapeziert; auch fiel ein äufserft gefchmackvoller Ofen 
darin auf. 
Eine, dem Auge wohlthuende Abwechslung, boten die Möbel des Schlaf- 
,‚ aus weifsem Ahornholze, und fanden wir darin ein breites Bett, einen 
Wafchkaften, Nachtkaften, Toilettetifch, Fauteuils, Seffel und eine zur Aufbewah- 
rung des Bettgewandes beftimmte Truhe mit Metallbefchlägen, welche aber mit 
ihren Dimenfionen für unfere Wohnungen nicht zu empfehlen wäre; fämmtliche 
Möbel waren in altruffifichem Genre präcife durchgeführt. 
zimmers 
Schweden und Norwegen lieferte aufser der Bautifchlerei von 
Bark& Warburg wenig Bemerkenswerthes. 
Ebenfo hatte fich Belgien an der Expofition von Möbeln fehr fchwach 
betheiligt, und hat nur die Firma Sugers Barg & Comp. (Brüffel) ein Buffet und 
Seffel ausgettellt. 
Von der Schweiz haben wir aufser einen Waffenfchrank = Nufsholz im 
ftile, wenig ftilvoll "beit zu verzeichnen; die Uhrkaften-Induftrie 
Renaiffan 
     
  
 
	        
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