198 Indigoide Farbstoffe.
Der Indigo enthält die Iminogruppe und nach seiner Entstehung aus
Diphenylbutadiin die Atomgruppierung C,H,—C—C—C—-C--C,H, .
Er bildet sich nur aus Verbindungen, welche das dem Benzolrest zu-
nächst stehende Kohlenstoffatom mit Sauerstoff beladen enthalten. v.
Baeyer betrachtet daher den Indigo als Verbindung aus der Gruppe
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welche er Indogen, die aus Indogen gewonnenen Verbindungen
„Indogenide‘“ nennt. Die Konstitutionsformel des Indigos war damit
richtig aufgestellt, alle weiteren Synthesen und Umsetzungen erhärten
sie, die Eigenschaften stimmen mit dieser Auffassung überein und die
Beziehungen zwischen Farbe und Konstitution müssen auf Grund
dieser Formel erklärt werden.
Die Aufspaltung des Indigos durch konzentrierte Kalilauge, die
schon von Fritzsche studiert, zur Anthranilsäure führt, läßt sich
nach P. nl er näher deuten.
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Anthranilsäure Indoxyl-2-aldehyd
Synthesen des Indigo. Somit hat sich die erste Darstellung künst-
lichen Indigos im Jahre 1870 vollzogen, als v. Baeyer?) aus Isatin
wieder Indigo erhielt. Kurze Zeit nach der Veröffentlichung hat
Engler durch Erhitzen von nitriertem Acetophenon mit Natronkalk
und Zinkstaub Indigo in Spuren erhalten. Er konnte jedoch Indigo bei
der Wiederholung des Versuches nicht wiedererhalten und erst 1895
gelang dies, als reines o-Nitroacetophenon
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mit Zinkstaub behandelt wurde.
1875 fand Nencki, daß aus Indol (erhalten bei der Pankreasfäulnis
des Eiweißes) durch Behandeln mit Ozon Indigo in Spuren entstehe.
Mit dem Jahre 1878 ist mit der Darstellung aus o-Nitrophenylessig-
säure > Oxindol— Isatin > Indigo, die erste vollständige Synthese
erreicht. 1879 gelangte Claisen vom o-Nitrobenzoyleyanid zur Isatin-
säure. Wie v. Baeyer sagt, tauchte der Gedanke, die künstliche Dar-
!) B. 41, 1037 (1908); 43, 1971 (1910).
2) Vgl. hierzu B. 33, Sonderheft Anlage V: H. Brunck, Zur Geschichte der
Indigofabrikation.
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