152 Chinolin- und Acridinfarbstoffe.
sich im Steinkohlenteer findet, wird zu Farbstoffsynthesen nicht be-
nutzt. Man stellt vielmehr solche Acridinabkömmlinge vornehmlich
durch Kondensation von Aldehyden mit zwei Molekülen eines m-
Diamins in Gegenwart von Mineralsäuren dar. Dabei tritt der Aldehyd-
rest in p-Stellung zur einen und o-Stellung zur anderen Aminogruppe.
Beim Erhitzen spalten die so erhaltenen Diphenylmethan-derivate
Ammoniak ab und gehen in Dihydro-acridine über, welche durch Oxy-
dation in Farbstoffe übergeführt werden können, z. B.:
En Q a Am nn 6 NB, ne cn
= 5
CH,0 CB, NE :
a HN ISSN,
UN CH, Bi V SoH?\Y
Verwendet man dagegen Benzaldehyd, so gelangt man zu Phenyl-
acridinen.
Monamino-acridine entstehen durch Einwirkung von Aldehyden
auf z. B. m-Diamine und f-Naphthol- bzw. Aminen mit besetzter p-
Stellung:
E )
CH,O
20 2
a “ & me
H,N- INH, , EN U)
\N/
Die färberische Bedeutung der basischen Acridinfarbstoffe beruht
auf ihrer Verwendung in der Lederfärberei. Hinaerlich ist ihre Schwer-
löslichkeit. welcher man durch Überführung in quaternäre Ammonium-
verbindungen oder Alkylierung der Aminogruppen abgeholfen hat
(Brillantphosphine (G), Aurophosphine (A), Cori phosphine
(By).
Einzelne Farbstoffe. Acridingelb (L) entsteht durch Einwirkung
von Formaldehyd oder Ameisensäure auf m-Toluylendiamin:
eB
a, SL S-CH,
> | arm
H,N— N yNB;
Aurazin (By) ist das ameisensaure Salz (Ersatz für Auramip),
3-6-Diamino-10-methyl-acridiniumchlorid ist das Trypaflavin (Anti-
septicum und Heilmittel gegen Schlafkrankheit)
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