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ECT RE TABELLE BETT TEEZTEUEET TITTEN
122 Chinoniminfarbstoffe.
Das Oxydationsschwarz wird erzeugt, indem man die Faser
mit Anilinsalz, Kupfervitriol, Natriumchlorat, Salmiak und essigsaurer
Tonerde tränkt, den Überschuß der Flüssigkeit entfernt und dann in
einer Kammer bei 30—35° oxydiert (Hängeschwarz). Statt des lang-
dauernden Verhängens kann bei höherer Temperatur gedämpft werden
(Dampfschwarz). Sodann wird das Schwarz durch Chromieren im Färbe-
bade entwickelt. Die Verfahren eignen sich für Garn und Stückware.
Ähnlich ist der Anilinschwarzdruck, bei welchem die Oxydationsmischung
verdickt aufgedruckt und als Hänge- oder Dampfschwarz entwickelt
wird. Die so erzeugten Färbungen sind reibecht, ihre Herstellung
schwächt aber die Faser mehr wie das Färbeverfahren und ist teurer
wie das Einbadschwarz. Ein Nachteil aller Färbungen ist, daß sie
leicht ‚vergrünen‘“, d.h. einen grünen Schimmer bekommen, wozu
besonders die Oxydationsschwarz-färbungen neigen. Man stellt diesen
Übelstand durch eine Nachbehandlung ab, indem man nochmals unter
Zusatz von Anilinsalz oxydiert. Ein völlig unvergrünliches Schwarz
liefert das p-Amino-diphenylamin [Diphenylschwarzbase I (M)].
Diese Base wird ihres hohen Preises wegen für bessere Baumwollware
viel angewandt.
Über die Echtheit läßt sich sagen, daß Anilinschwarz nicht chlor-
und beuchecht ist und die Reibechtheit, wie oben dargelegt, von dem
angewandten Verfahren abhängt. Dagegen ist der erzielte Farbton
sehr schön, aber eine Faserschwächung läßt sich bei allen Verfahren
nicht gänzlich vermeiden, weil der gebildete Farbstoff weniger Säure
bindet als das Ausgangsmaterial, das Anilin.
Braune Töne sind durch andere Basen [Paramin (B)] erzeugbar.
Unter Prud’homme-Artikel versteht man das Tränken von Geweben
mit Anilinsalz, Ferrocyankalium und Natriumchlorat, Bedrucken mit
Reserven und Farbstoffen und Oxydation in Apparaten. Von Bedeutung
sind für die Pelzfärberei die Ursole (A), Furrein (Ciba) und Fusca-
min (B), für welche p-Phenylendiamin, Aminophenole usw. mit ver-
schiedenen Oxydationsmitteln verwandt werden. Man bürstet die Lösung
der Basen auf die Pelze auf und oxydiert mit Chromsäure, Wasserstoff-
superoxyd, Kupfersalzen u. a. m.
Es erhellt aus diesen Angaben, daß die Enträtselung der Konstitution
des Anilinschwarz eine sehr schwierige ist. Tatsächlich haben sich eine
ganze Reihe von Forschern! um diese Aufgabe bemüht. Die bei diesen
Umsetzungen entstehenden Verbindungen auf ihre Identität zu prüfen,
ist allein mit Rücksicht auf das hohe Mol-Gewicht und die dadurch
bedingte Unlöslichkeit und den amorphen Zustand der Anilinschwarz-
base eine schwierige Aufgabe.
Die Kenntnis der Konstitution des Anilinschwarz ist Willstät-
ter mit seinen ausgezeichneten Untersuchungen über Chinone zu
danken, auch Green hat sich um die Erforschung große Verdienste
erworben.
Willstätters Untersuchung fußt auf einer Beobachtung von Caro,
wonach die gemäßigte Oxydation des Anilins in kalter wässerig-alka-
! Vgl. die Zusammenstellung bei Nietzki: Chemie der organ. Farbstoffe 1906.