Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

    
    
Schwefelfarbstoffe. 
Ein weiterer Fall, in welchem die Schwefelungsprodukte durch syn- 
thetische Versuche in ihrer Konstitution aufgeklärt werden konnten, 
liegt bei dem Algolgelb GCN (1.G.) vor: 
Die Schwefelung des Produktes aus 2-6-Diamino-anthrachinon! und 
Benzaldehyd (I) ergibt den gleichen Farbstoff wie die Behandlung der 
a) N (1 0 SH 
I ll 
Ö HS 0 
Verbindung (II) mit Benzaldehyd? und konzentrierter Schwefelsäure 
als Kondensationsmittel oder die Umsetzung von 2-6-Diaminoanthra- 
ie OÖ chinon mit Benzotri- 
(II) \ chlorid und Schwefel?. 
N—NH—00-C:H; ‚> Die Konstitution ergibt 
Ge, CO -HN— "© sich aus nebenstehender 
Ö Synthese® (III). 
Aus all diesen Unter- 
suchungen scheint der 
0 Cl 
Vin 6-oB, Schluß gerechtfertigt, 
ae = daß bei den gelben bis 
| | 
cl ö 
braunen Schwefelfarb- 
0: 8. 00H, 
SosL.n. . ee 
a \ | LY MR 
Ö 
SH GES 
Algolgelb GCN (1.G.) 
  
stoffen Thiazolringe mit Sulfhydrylgruppen vorliegen. Es ist wahr- 
scheinlich, daß die Farbstoffe in der Schwefelschmelze als Polysulfide 
vorhanden sind und bei der weiteren Behandlung mit Schwefelalkali in 
Disulfide bzw. lösliche Mercaptane übergehen (s. die Darstellungs- 
methode). 
Bedeutung der Farbstoffe. Die Billigkeit und Echtheit der Schwefel- 
farbstoffe hat ihnen um die Jahrhundertwende eine große Beliebtheit 
verschafft. Mit der Einführung echterer substantiver Azofarbstoffe und 
der außerordentlich echten Küpenfarbstoffe sowie mit der Entwicklung 
der Naphthol AS-Färberei hat ihre Anwendung nachgelassen. 
Einzelne Farbstoffe. Die Handelsbezeichnungen der einzelnen Firmen 
sind bzw. waren: 
Auronalfarbstoffe (t-M); Eklipsfarbstoffe (Gy); Imme- 
dialfarbstoffe (C); Katigenfarbstoffe (By); Kryogenfarb- 
stoffe (B); Pyrogenfarbstoffe (Ciba); Pyrolfarbstoffe (L); 
ı DRP. 232711 (A) Fral. 10, 731. — ? DRP. 260905 (B) Frdl. 11, 637. — 
3 DRP. 264943 (B) Fral. 11, 635 u. Z. 267523 (B) Fral. 11, 636, — * DRP, 
492447 (1.G.) Fral, 16, 1356.
	        
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