Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

  
136 Schwefelfarbstoffe. 
Die Herstellung grüner Farbstoffe! aus Verbindungen wie (I) mit 
oder ohne e usatz von Kupfersalzen ist bereits besprochen. Aus ersterer 
(T) ee, N So, H Sa re Verbindung wurde zu- 
erst das Thionalgrün ($) 
E und erhalten. 
IV Vidalschwarz ent- 
I ae ap Steht aus p-Aminophe- 
nl HN NH Sn OH nol und anderen Ver- 
nen Immedialsch warz (CO) aus 2-4-Dinitro-4#’-oxy-diphenylamin 
und geht durch Behandeln mit Wasserstoffsuperoxyd (auch auf der 
Faser) in ein Blau über. Billiger erhält man tiefe Schwarzmarken aus 
2-4-Dinitrophenol, solche sind Schwefelschwarz T (A), Katigen- 
schwarz (By), Thiogenschwarz (M), Immedialschwarz N (C), 
Thiophenolschwarz (Ciba). 
Schwefelschwarz ist das meistgebrauchte Schwarz, das in größten 
Mengen aus 2-4-Dinitrophenol hergestellt wird. 
Wird die Hydronblauschmelze in Gegenwart von Kupfersalzen vor- 
genommen, so erhält man sehr lichtechte Schwarzmarken, die wieder 
in Schwefelnatrium löslich sind [Indocarbon S, SF (I.G.)]. Die chlor- 
echten Indocarbonmarken Cl und SN (1.G.) sollen ebenfalls Carbazol- 
derivate? sein. 
Rote und violette Schwefelfarbstoffe. Die rötlichen Schwefelfarb- 
stoffe, welche durch Schwefeln von hydroxylhaltigen Azinen, wie Safra- 
ninonen, erhalten worden sind, sind nicht sehr klar, z. B. Immedialbor- 
deaux G (C) aus 3-Oxy-6-amino-phenazin und Thiogenpurpur (M). 
In neuerer Zeit sind aus Binaphthylendioxyd mit Chlorschwefel und 
auch aus Binaphthol? rotbraune Farbstoffe erhalten worden, welche 
beim Alkylieren auf der Faser rote Töne geben. 
Thioflavine und Primulinfarbstofife. 
Thioflavine. Führt man in die Aminogruppe des Dehydrothio- 
toluidin Alkylreste ein (durch Behandeln mit Halogenalkylen oder 
y 8 ) 
(it) ‚CH; Alkohol und Salzsäure), so erhält man 
® = k No basische Farbstoffe, denen Ammonium- 
HC y z C\ an N CH,).; charakter zukommt. Das so erhaltene 
Thioflavin T* (C) (II) wird im Baum- 
H u wolldruck verwandt. 
Thioflavin S ist methylierte Dehydro-thiotoluidinsulfosäure und 
färbt Baumwolle unmittelbar an. Chloramingelb ist ein Oxydations- 
produkt, entstanden durch Behandeln von Dehydro-thiotoluidinsulfo- 
säure mit unterchlorigsauren Salzen und ist die auf diese Weise erhaltene 
! Der erste grüne Farbstoff „Verde italiano“ wurde 1895 von Lepetit aus 
der Schw efelschmelze von p-! ‚Nitrophenol in Gegenwart von Kupfersalzen erhalten. 
— 2 DRP. 422168 (By) Fral. 15, 802 und 7. 431221 (By) Frdl. 15, 804. — 
DRP. 432177 (K) Fral. 15, 811 und Z. 450864 (K) Frdl. 15, 810. — ? Aus Bi- 
naphthylendioxyd: DRP. 477698 (1.G.) Frdl. 16, 1562 und Z. 478351 (I.G.) Frdl. 
16, 1561. — DRP. 489086 (1.G.) Frdl. 16, 1562 und Z. 542439 (1.G.). 
Chem. Zbl. 19321, 1836. — Aus Binaphthol: DRP. 510484 und 513229 (I.G.) 
Frdl. 1%, 1432. — * Konstitution: v. Weinberg: Ber. dtsch. chem. Ges. 63 A, 
118 (1930). 
PEN 
 
	        
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