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Anthrachinonfarbstoffe.
Zu 2: &-Derivate sind tieferfarbig wie ß-Derivate.
1-Oxyanthrachinon rötlichgelb,
2-Oxyanthrachinon grünstichiggelb,
1-Aminoanthrachinon ziegelrot,
2-Aminoanthrachinon orangegelb.
Zu 3: Die geringste Farbvertiefung erzeugen ß-Substituenten in
heteronuclearer Stellung zueinander, es folgen mit stärkerer die x-Deri-
vate in heteronuclearer Stellung zueinander, mit größter die &-«-
Derivate in p-Stellung zueinander:
2-6-Diaminoanthrachinon gelb,
1-5-Diaminoanthrachinon rot,
1-4-Diaminoanthrachinon violett,
1-5-Di-(phenylamino)-anthrachinon violett,
1-4-Di-(phenylamino)-anthrachinon grün.
Einteilung der Farbstoffe. Färberisch lassen sich die Anthrachinon-
farbstoffe in drei große Gruppen einteilen. Die erste umfaßt die Oxy-
anthrachinonfarbstoffe. Sie sind Abkömmlinge des 1-2-Dioxyanthra-
chinons (Alizarin) und geben auf der mit Metallsalzen gebeizten Faser
Färbungen, deren Ton auch je nach der verwandten Beize wechselt.
Die zweite Gruppe umfaßt die Oxy-, Amino- und Oxyamino-anthra-
chinon-sulfosäuren, welche als saure Woll- und Chromierfarbstoffe Ver-
wendung finden. Die dritte endlich begreift solehe Anthrachinonfarb-
stoffe, welche als Küpenfarbstoffe Verwendung finden. Sie umfassen
eine Anzahl der verschiedensten Verbindungen, von einfachen Anthra-
chinonabkömmlingen bis zu komplizierten hochkondensierten Ring-
gebilden. Diese Einteilung ist nicht nur sachlich gerechtfertigt, sondern
trägt auch zufällig der Geschichte der Anthrachinonfarbstoffe im
wesentlichen Rechnung.
Die Bedeutung der Gruppe der Oxyanthrachinonfarbstoffe, welche
ehedem sehr groß war, ist neuerdings stark zurückgegangen, weil eine
der Anwendungsformen (langes Kochen der Farbstoffsuspensionen mit
chromgebeizter Wolle) unbequem ist. Die sauren Anthrachinon-Woll-
farbstoffe haben in entsprechendem Maße an Bedeutung gewonnen;
leichte Färbeweise verbindet sich mit Lebhaftigkeit der Farbtöne,
welche in einzelnen Fällen denen der Triphenylmethanfarbstoffe nahe-
kommt. Endlich spielen die Küpenfarbstoffe, insbesondere die unter
dem Namen ‚Indanthrenfarbstoffe‘‘ zusammengefaßten echtesten Ver-
treter, eine große Rolle in der neuzeitlichen Baumwollechtfärberei und
-druckerei, zumal es gelingt, die Marken in immer leichter anwendbaren
Formen herzustellen [Suprafixmarken (1.G.)].
Oxyanthrachinone, Aminooxyanthrachinone und deren Sulfosäuren
besitzen ferner Bedeutung für die Herstellung von Tonerdelacken, welche
als Körperfarben wegen ihrer schönen Töne und großen Lichtechtheit
Verwendung finden.
Oxyanthrachinonfarbstoffe.
Die Glieder dieser ersten Gruppe, an der Spitze ihr ältester Vertreter,
das Alizarin, zeichnen sich durch das Vorhandensein von mindestens
zwei in Stellung 1 und 2 befindlichen Hydroxylgruppen aus, sofern sie
eine technische Bedeutung als Beizenfarbstoffe beanspruchen.