Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

34 Azofarbstoffe. 
0 O Lose haftende Grup- 
yor ee en 
| | | + O1, >| | | NN CH . Je 
a, \yıy 7 N=N—6H; manchmal bei besetzter 
\ Ö p-Stellung gegen den 
Azorest ausgetauscht!. 
Bei den Oxyverbindungen des Naphthalins kann bei besetzter p- 
Stellung (4) und bei besetzter o-Stellung (2) keine Kupplung eintreten, und 
tatsächlich kuppelt 1-Oxy-naphthalin-2-4-disulfosäure (I) nicht mehr. 
oH Bei 1-Naphtholsulfosäuren hindert eine in Stellung 3 
| oder 5 vorhandene Sulfogruppe den Eintritt der Azo- 
2 S0,H gruppe in Stellung 4 und lenkt nach Stellung 2. Die 
Kai ee der Technik hauptsächlich verwandten Farbstoffe 
aus 1-Naphthol sind, soweit sie nicht Zwischenprodukte 
sind, ausschließlich o-Oxy-azofarbstoffe. 
Beim 2-Naphthol (II) ist die p-Stellung zur Hydroxylgruppe besetzt, 
die 2-Derivate kuppeln daher alle in Stellung 1. Als Ausnahme gilt, 
/N/\_onp daß das Vorhandensein einer Sulfogruppe in Stellung 8 
| o die Kupplung in Stellung 1 erschwert. Beim Eintritt von 
“\Y/W (I) mehreren Azogruppen in die Phenole gelten die gleichen 
Grundsätze, in das Phenol selbst kann der Eintritt von drei Azo- 
gruppen erfolgen (III). 
OH Sind in den Phenolen mehrere Hydroxylgruppen vorhanden, 
| so ist zu beachten, daß 1-2- und 1-4-Dioxybenzol-derivate nicht 
7 (III) mit 2 Molekülen Diazoverbindung gekuppelt werden können, 
v 1-3-Benzol-derivate dagegen leicht. Ferner läßt sich auch 2-7- 
4 Dioxynaphthalin? zweimal ankuppeln. 
L. Gattermann? hat gezeigt, daß auch den Substituenten im 
diazotierten Amin ein Einfluß auf den Eintritt des Azorestes in 
p- oder o-Stellung zukommt und daß im allgemeinen negative Sub- 
stituenten die Kupplung in p-Stellung begünstigen. 
Ferner kuppelt die Diazoverbindung der 1-Amino-2-naphthol- 
4-sulfosäure in o-Stellung zur Hydroxylgruppe des 1-Naphthols. 
Konstitution der Oxyazofarbstofie®. Die oben schon berührte Frage 
nach der Konstitution der Oxyazofarbstoffe ist dadurch aufgeworfen 
oH oH worden, weil Zincke? aus 
| | 1-Naphthol und Diazo- 
( ie u nl ( 2 43,0 (IV) > gleiche Ver- 
7 KR ndung erhalten ‚hat wie 
(IV) l aus1-4-Naphthochinon und 
N,—CoH; Phenylhydrazin (V). 
Somit läßt sich aus der Darstellung keine Entscheidung zwischen 
Oxyazoverbindung und Chinonhydrazon treffen. 
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1 Vgl. hierzu K. H. Meyer: Ber. dtsch. chem. Ges. 54, 2269 (1921). — 
2 Ruggli, Courtin: Helvet. chim. Acta 15, 110 (1932). — ®? Gattermann, 
H. Liebermann: Liebigs Ann. 393, 198 (1912). — * Zusammenfassende Dar- 
stellung in Wieland: Die Hydrazine. Stuttgart 1913, S. 154ff. — ° Ber. dtsch. 
chem. Ges. 16, 2188 (1883). 
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