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90 Isocyclische Verbindungen.
Methylierung mit Dimethylsulfat ergibt ein Trimethylderivat, das bei
der Oxydation mit Kaliumpermanganat die Methylester zweier Säuren
liefert: CH, CH,
/\--60--000H /\-000H
00 „—000H 200. 2008
COOCH, COOCH,
Farblose Tafeln vom Smp. 103—109° Methyläther-cochenillesäure-methylester
Die Bromierung in Essigsäure liefert das «-Bromcarmin der Carmin-
säure, diejenige in siedendem Eisessig Monobromcocein C,H,0,Br, feine
Nadeln vom Smp. 259—260°, das bei der Oxydation mit Wasserstoff-
superoxyd Cochenillesäure gibt. Die Zinkstaubdestillation ergab «-Methyl-
anthracen. Aus diesen Befunden lassen sich für Monobromcocein die
beiden Formeln:
H,C 0 OH H,C O0 OH
I je
f IN N-Br er York
ee er ee
ji | |
HO00C O0 OH HO0C O0 OH
(I) (Ia)
in Wahl ziehen. Der linksstehende Benzolkern ist durch den Abbau zu
Cochenillesäure in seiner Konstitution bestimmt, die Verteilung der
3 Hydroxylgruppen im rechtsstehenden Benzolkern ist durch färberische
Überlegungen bedingt, weil sonst Abkömmlinge des färberisch sich anders
verhaltenden Anthragallol vorliegen würden. Da die Kermessäure sich
vom Bromeocein durch die Gruppe C,H,O an Stelle eines Bromatomes
unterscheidet und dieser Rest nur in CH,—CO oder CH,—CHO aufgelöst
werden kann, so kommt der Kermessäuret, weil sie keine aldehydischen
Eigenschaften aufweist, eine der beiden Formeln (II, Ila) zu.
H,C 0 OH H,C 0 OH
Kai 3 Klae
YYN-00—-0CH; Y Y \—OH
| 5 | | | | ara {
een NN nt
| Il
HO06 O0 OH HOoG O0 OH
(Im) (IIa)
Da nun Oxyanthrapurpurin (T’) in alkalischer Lösung gleiche Färbung:
O OH O OH
le 5
& N‘ a A Ss F N / 3 NSOH
Ho \ 08 u NN \
O OH OÖ OH
(P) (T’a)
besitzt wie Decarboxykermessäure (entcarboxylierte Kermessäure) und
auch wie Carminsäure im Gegensatz zu Oxyflavopurpurin (l’a), so ist
für Bromeoecin die Formel (I) und für Kermes die Formel (II) anzunehmen.
1 Über die farbändernde Wirkung der Acetylgruppe in Anthrachinonverbin-
dungen: F.Mayer, Stark, Schön: Ber. dtsch. chem. Ges. 63, 1333 (1932).
RENNENS SERRUNNEN 1: WESTEEREEER