Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

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Insektenfarbstoffe. 95 
eine Carbonylgruppe und ist wahrscheinlich ein Abkömmling des Naphtho- 
chinon. Die Einwirkung von Brom auf die Calainsäure in Eisessiglösung 
ergab zwei Substanzen, eine gelbe und eine farblose Säure; nur die erstere 
hat bisher Bedeutung für die Erforschung der Konstitution des Farb- 
stoffes erlangt. Sie hat die Zusammensetzung C,H;0,Br (Nadeln vom 
Smp. 234-235), ist ein Analogon des ß-Bromcarmin und wurde ß-Brom- 
laccain genannt (1). 
4 Wasserstoffatome sind durch Metall ersetzbar, 2 Wasserstoffatome 
sind noch acetylierbar, auch wurde Anhydridbildung bei der Acetylierung 
  
HOOC O COOH COOH | 
el ! N | 
HOOC— en Br—/ mo Br—/ \—000H N 
Bo || ee kayluup a 
HO— N an Ho 7-00 HO— COOH F 
OÖ Br Br B 
a (II) (III) B 
Ne 
beobachtet. Die Bromierung des ß-Bromlaccain in wässeriger Lösung 
führte zu einem Indonderivat, dem «-Bromlaccain (farblose Nadeln) (II), 
welches mit Hypobromit zu einer Dibromphenoltricarbonsäure (III) 
(würfelförmige Krystalle vom Smp. 257—258°) aufgespalten wird. Die 
Säure gibt mit Eisenchlorid nur eine schwache Färbung, enthält also 
keine zur Hydroxylgruppe in o-Stellung stehende Carboxylgruppe. 
ß-Bromlaccain wird mit Wasserstoffsuperoxydlösung in Eisessig behandelt 
weiter zu einer Ketosäure (IV) aufgespalten, welche beim Erwärmen mit 
konz. Schwefelsäure in eine Phenoltetracarbonsäure (V) übergeht: 
Pl 
3 
= 
= 
bh 
be 
  
COOH GO0H COOH 
| | | 
H00C—/ \—C00H ’ HO00— 00-7008: H000-7 \—C00H E 
| oder z | 5 | | Be 
Ho ‚Ei00-600H 7 HO—\ ‚COOH HO—\ COOH B 
/ \Y \/ ba 
(IV) vd) - 
Flache Tafeln, Smp. 229,5— 230° Quadratische Krystalle, Smp. 212— 214, B 
Aus der an dieser Stelle abgebrochenen Untersuchung kann geschlossen 
werden, daß Lac-dye eine Oxyanthrachinoncarbonsäure ist. Man 
könnte nebenstehende Formel (VI) kon- 
struieren. 
Nach Tschirch! befindet sich im 
Stocklack ein zweiter gelber Farbstoff 
HO00C O0 OH 
| 
H00C—/ Y Y \—00—CH; 
| 
ii > a2 I ee N 
C;H100, (rote Krystalle), das Erythro- HO—\,\ \  CHr-CH, 
lacein, das eine Tetra-acetylverbindung ö ÖH 
liefert. Nach seinem Verhalten kommt für a) 
ihn die Konstitution eines Tetraoxymethyl- 
anthrachinon in Frage. Diesem Farbstoff soll der Schellack seine Fär- 
bung verdanken. 
Santalin. Der Farbstoff ist im Sandelholz von Pterocarpus santa- 
linus und Pterocarpus indicus, Bäumen aus der Familie der Leguminosen, 
ı Tschirch, Farner: Arch. Pharmaz. 237, 55 (1899); Schweiz. Apoth.ztg 60, 
609 (1922). — Tschirch, Lüdy jr.: Helvet. chim. Acta 6, 994 (1923). 
 
	        
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