Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

   
Trioxyflavone und Trioxyflavanone. 113 
Kalilauge p-Oxyacetophenon, Anissäure und Phloroglucin. Mit Diazo- 
methan entsteht ein Monomethyläther und dieser gibt ein Monoacetyl- 
derivat. Der Farbstoff ist verschieden vom Acacetin (s. d.), die spektrale 
Untersuchung schließt Stellung 6 für die Methoxygruppe aus und spricht 
für Stellung 4'. 
Zur Gewinnung wird ein alkoholischer Auszug der Blätter in um- 
ständlicher Weise aufgearbeitet. 
  
  
Ho 0 (I) HO 0 (II) 
A N 
N Fe Yr-0H 
0 | Ir 2008, BON ol ir .r 
OÖ nr Se a 
N 
1rH140; (D, 5-Oxy-7-4’-dimethoxyflavon, ist ein Farbstoff in den 
Birkenknospen!, den man bei dem Ausziehen mit Alkohol nach voraus- 
gegangener Petrolätherextraktion in einer Ausbeute von 3 g pro Kilo 
erhält. Die Entmethylierung ergibt Apigenin, die Spaltung Anissäure. 
Galangin (II), C,,H,0;, 3-5-7-Trioxyflavon , gelbe Tafeln vom 
Smp. 219— 221°, kommt in den Galangawurzeln (Rhizom von Alpinia 
officeinarum) neben Kämpferid vor. Galangin wird in Phlorogluein und 
Benzoesäure gespalten, es ist synthetisch? aus Phloracetophenon- 
trimethyläther und Benzaldehyd, später aus Benzoyl-oxy-acetonitril 
und Phlorogluein erhalten worden. Es färbt gelb. 
Zur Darstellung werden die Mutterlaugen des Kämpferides auf- 
gearbeitet. 
Der 3-Monomethyläther® findet sich neben Galangin im Kämpferid. 
Er wurde aus &-Methoxyphloracetophenon und Benzoesäureanhydrid 
synthetisiert. 
  
HO 0 (II) OH ; 
4.00 en 
( Y —C0—CH, ( Y CH, 
Be / \ i , \ 
HO— X )—<  )--00H, HO—\ ) /CH— >-0H 
Ö Ö 
Buddleoflavonol* (III), C,Hu0,, 3- Acetyl-4’-methoxy-5-7- 
dioxyflavon, gelbe Nadeln vom Smp. 265°, ist als Glucosid Buddleo- 
flavonolosid C,,H,,0,;, blaßgelbe Nadeln vom Smp. 274—276°, in den 
Blüten und Blättern von Buddleia variabilis enthalten. Das Glucosid 
zerfällt in Rhamnose, Glucose und das obige Aglucon, dessen Spaltung 
Phlorgluein, Anissäure, und Aceton ergibt. Die Verknüpfungsstellen 
der Zuckerreste sind nicht bekannt. Auch scheint die Formel noch 
nicht völlig sicher gestellt. 
Naringenin (IV)°, C,,H,>0,, 5-7-4’-Trioxyflavanon, farblose Nadeln 
vom Smp. 251°, ist in der Blüte und den Früchten von Citrus decumana 
! Bauer, Dietrich: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 1053 (1933). — ? Chavan, 
Robinson: J. chem. Soc. Lond. 1933, 368, eine Synthese als Vorarbeit für die 
Synthese von Flavonolglucosiden. — 3 Testoni: Gaz. ital. 30 U, 327 (1900). — 
Kalff, Robinson: J. chem. Soc. Lond. 127, 181 (1925). — * Yü: Bull. Soc. Chim. 
biol. Paris 15, 482 (1933). — 5° Asahina, Inubuse: Ber. dtsch. chem. Ges. 61, 
1514 (1928). — Asahina, Shinoda, Inubuse: J. pharmac. Soc. Jap. 48, 29 
(1928); 49, 11 (1929); dort auch Übergang von Naringin in Isosakuranetin. — 
Shinoda, Sato: J. pharmac. Soc. Jap. 48, 117 (1928). 
Mayer, Farbstoffe. 3. Aufl. Bd. II. 8 
      
  
     
   
    
   
    
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
  
  
  
      
    
   
   
    
   
    
     
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