ame SESEHLOnSelnsacaHeaEErutaEH ERS 2EE2
56 Carotinfarbstoffe (Polyenfarbstoffe, Lipochrome).
Astacin. Die Farbstoffe des Hummer sind schon vielfach untersucht
worden. Im Jahre 1876 hat Pouchet! aus Hypodermis und Eiern des
Hummer und anderer Crustaceen einen Farbstoff in violetten Krystallen
erhalten. Keinem späteren Bearbeiter gelang es, den krystallisierten
Farbstoff wieder zu erhalten. Nach Verne? stellt das blauschwarze
Pigment des Hummer eine Eiweißverbindung eines roten Kohlenwasser-
stoffes dar (s. später). Eine neue Untersuchung von Kuhn und Lederer?
über die Farbstoffe des norwegischen Hummer Astacus gammarus hat
zutage gefördert, daß der unter dem Namen Crustaceorubin, Zoonerythrin
Vitellorubin und Tetronerythrin nicht krystallinisch und vielfach nur in
Lösung erhaltene Farbstoff aus epiphasischen oder hypophasischen
Estern einer hochungesättigten Verbindung besteht, welcher der Name
Astacin gegeben wurde. Folgende Übersicht zeigt die Ergebnisse der
Untersuchung der einzelnen Teile eines 500 g schweren Tieres.
Panzer Hypodermis Eier
Braunschwarzes Rotes Lipochrom Grünes Chromoproteid
Chromoproteid (unlöslich in H,O) (löslich in H,O)
HCl |) Aceton Extrahiert mit Aceton: ) mit Aceton
Roter epiphasischer Roter epiphasischer Roter hypophasischer
Astacinester Astacinester Ovoester (Krystalle)
NaOH |, NaOH | \aOH |
Astacin 3—4 mg Astacin 7—8 mg Astacin 2—3 mg
Die Untersuchung von Eiern der Seespinne*, Maja squinado, führte
zu der Erkenntnis, daß von den beiden von Maly5 beschriebenen Farb-
stoffen das Vitellorubin dem Ovoester des Astacin auffallend gleicht,
während Vitellolutein optisch und chromatographisch mit ß-Carotin
übereinstimmt.
Astacin konnte weiter isoliert® werden aus der Languste (Palinurus
vulgaris), aus Leander serratus, Portunus puber, Cancer pagurus, Ne-
phrobs und aus dem Flußkrebs (Potamobius astacus), dagegen nicht aus
Actinia equina, Antedon rosacea und Suberitesdomuncula”. In Asteroidea-
Arten® z. B. dem Seestern Ophidiaster ophidianus ist ein Ester des Asta-
cin enthalten.
Unter der Einwirkung von Wasser geht ein Zerfall der Eiweißver-
bindungen vor sich, daher erklärt sich der Farbumschlag von Blauschwarz
nach Rot beim Kochen von Hummern und Krebsen.
Astacin bildet violette Nadeln vom Smp. 240—243°, der Smp. ist
vom Erhitzen abhängig. Es hat nur eine Absorptionsbande bei 500 mu
(Pyridin). Als Summenformel ist von Karrer und Loewe? zuletzt
C5H,s0, aufgestellt worden, die früheren Formeln sind überholt. Aus
" Pouchet: J. Anat. physiol. 12, 1-90, 113—165 (1876); C. r. Acad. Sei.
Paris 74, 757 (1872). — ? Verne: Arch. de Morph. 16, 190 (1923); vgl. auch
C.r. Soc. Biol. Paris 83, 963, 988 (1920). — ® Kuhn, Lederer: Ber. dtsch. chem.
Ges. 66, 488 (1933); dort auch eine geschichtliche Darlegung und die umfang-
reiche Literatur. — * Kuhn, Lederer, Deutsch: Z. physiol. Chem. 220, 229
(1933); dort weitere Literatur. — 5 Maly: Monatsh. Öhem. 2, 351 (1931).
6 Fabre, Lederer: C. r. Soc. Biol. Paris 113, 344 (1933); Bull. Soc. Chim. biol.
Paris 16, 105 (1934). — ” Kuhn, Lederer, Deutsch: Z. physiol. Chem. 220,
229 (1933). — ® Karrer, Benz: Helvet. chim. Acta 17, 412 (1934). —° Karrer,
Loewe: Helvet. chim. Acta 17, 745 (1934).
BETEN TIERE