Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

Naphthochinonverbindungen. 69 
gab Ameisen-, Malein- und Fumarsäure, die des Triacetylshikonin mit 
Ozon Aceton und 3-6-Dioxyphthalsäure. Es wurde daher neben- 
stehende Formel in Vorschlag gebracht. 
Zur Gewinnung werden Wurzeln und HO 0 
> i l 
Ausläufer mit Benzin ausgezogen, der ı Ss  OH.20H He er 
Auszug eingeengt und der Rückstand | || CH, 
’ NE OH 
gereinigt. Aus 30 kg Wurzeln erhält ' 
man 1260 g Sirup, aus 700 g Sirup HO 
435 g Shikonin. 
FarbstoffeausDrosera Whittakeri. In der Drosera Whittakeri, 
einer in Australien in der Nähe von Adelaide wachsenden Pflanze be- 
finden sich in den unterirdischen Knollen, eingelagert zwischen einem 
inneren Kern und einer äußeren Hülle zwei rote Farbstoffe!. Der eine, 
rote Blättchen vom Smp. 192—193° hat die Zusammensetzung C,,H30;, 
ist in Alkalien mit tiefvioletter Farbe löslich, gibt ein Triacetylderivat, 
gelbe Krystalle vom Smp. 153—154° und ein Mono- sowie ein Dinatrium- 
salz. Die Reduktion mit Zinnchlorür und Salzsäure führt zu einem 
Reduktionsprodukt C,,H,0; vom Smp. 215—217°, das beim Stehen in 
Lösung, rascher in alkalischer Lösung in die ursprüngliche Verbindung 
übergeht. Oxydative Versuche lieferten nur Essigsäure und Oxalsäure. 
Rennie glaubt, daß der Farbstoff ein Trioxy-methyl-naphthochinon ? sei. 
Der zweite Farbstoff, orangerote Nadeln vom Smp. 174—175° (rein 
vielleicht auch 1780?) hat die Zusammensetzung C,,H,O, und löst sich 
in Alkalien mit tiefroter Farbe. Er bildet ein Diacetylderivat (gelbe 
Nadeln) vom Smp. 109—110° und wird für ein Derivat eines Methyl- 
naphthochinon gehalten. 
Zur Gewinnung kocht man die Knollen mit Alkohol aus, versetzt 
die alkoholische Lösung nach dem Einengen mit Wasser, die aus- 
geschiedene Masse wird sublimiert, das erhaltene rote Pulver in Eisessig 
gelöst, in dem der erstere Farbstoff schwerer löslich ist, der letztere 
wird aus der Mutterlauge mit Wasser gefällt. 
Farbstoff aus Drosera binata. In den Wurzeln und Blattstielen 
von Drosera binata findet sich ein Farbstoff, den schon Fünfstück und 
Braun? für eine dem Juglon nahestehende Verbindung hielten. Es 
sind nach Dieterle * goldgelbe rhombische Nadeln vom Smp. 106—108°, 
die Zusammensetzung ist C,oH,0;, die alkoholische Lösung färbt sich 
| 
Ö 
  
  
  
mit Natronlauge amethystfarben, mit Eisenchlorid o 
braunrot. Die Verbindung hat eine Hydroxylgruppe | 
(Zerewitinoff-Bestimmung), sie liefert ein p-Nitro- ey ) 
e a ı | |} 2H, OH 
phenylhydrazon vom Smp. 174—176°, die Oxydation \ \ 
. 1: . er . IVENG 
führt wahrscheinlich zu einer Oxyphthalsäure; die | 
0 
Formel läßt sich vor läufig wie nebenstehend auflösen. 
Für den Wasserstoffreichtum ist noch keine Erklärung gefunden. 
1 Rennie: J. chem. Soc. Lond. 51, 371 (1887); 63, 1083 (1893). — ? Über 
Angaben, wonach auch in anderen Drosera-Arten Naphthochinonderivate enthalten 
sein sollen, vgl. Fünfstück: Ber. dtsch. bot. Ges. 34, 160 (1916). — Saba- 
litschka: Süddtsch. Apoth.ztg 61, 1831 (1921); Arch. Pharmaz. 261, 217 (1923). - 
Dieterle: Arch. Pharmaz. 260, 45 (1923). — ® Fünfstück, Braun: Ber. dtsch. 
bot. Ges. 34, 160 (1916). — Eichhorn (Bot. Inst. Techn. Hochsch. Stuttgart) 
hat die Verbindung zuerst beschrieben. — * Dieterle: Arch. Pharmaz. 260, 45 
(1922); Apoth.ztg 42, 396 (1927). 
Sperren: Ka Ar EN ennen ehe tnBRaLRERIETRBAN Kaaeen Panama ne en EENSELERRSE 
HINEIN ENT 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.