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Anthracenfarbstoffe. 71
stoff in der kosmetischen Industrie; auch als Indicator ! und Reagens ?
auf Magnesium wird es empfohlen.
3. Anthracenfarbstofie.
Solche Verbindungen finden sich in der Natur in den Wurzeln ver-
schiedener Rubiaceae, vornehmlich in Rubia tinetorum, der gemeinen
Färberröte (Europa und Asien), in Rhabarber- (Rheum-) und Aloepflanzen
in Rhamnusarten, in Sennesblättern, in Flechten z.B. Parmelia parietina,
ferner in Pilzen. Sehr häufig sind sie in der Pflanze in glucosidischer
Form ® enthalten.
Besondere Bedeutung hatte die Gewinnung des hauptsächlichen
Bestandteiles der Rubia tinetorum, des Krappfarbstoffes Alizarin aus
der Pflanze erlangt, deren Anbau * wegen der Schönheit und Echtheit
des Farbstoffes in fast allen Kulturländern geschah. Über den Ersatz
des Naturfarbstoffes durch künstlich hergestelltes Alizarin ist in Bd. I
S. 162f. ausführlich berichtet worden.
Die Bedeutung der Rhabarber- und Aloefarbstoffe liegt auf pharma-
zeutischem Gebiete, hier ist die Farbigkeit ® der Verbindungen sogar
unerwünscht. Von besonderem Interesse ist das Vorkommen eines noch
unbekannten Polyoxyanthrachinon-Abkömmling im Mineralreich "
Aus der Tierwelt sind es die drei sogenannten Insektenfarbstoffe,
Cochenille, Kermes und Lac-dye, denen vor Einführung der künst-
lichen Farbstoffe technische Bedeutung zukam.
Ungeklärt ist die Konstitution von Santalin und Ventilagin, welche
nicht mit Bestimmtheit auf Anthracen zurückgeführt werden können;
im Anhang sind zwei Phenanthrenfarbstoffe: Thelephorsäure und
Xylindein angereiht.
Für die Bildung der Anthracenverbindungen in der Pflanze könnte
man eine Bildung aus Oxybenzolcarbonsäuren, z. B. wie bei der Synthese
des Anthragallol aus Benzoesäure und Gallussäure ?, nur unter Beteiligung
von Enzymen ins Auge fassen; naheliegender erscheint vielleicht die
Synthese aus Benzochinon und Isopren ® mit nachfolgender Dehydrierung.
Mitter und Biswas® haben eine Anzahl empirischer Regeln für die
Stellung der Substituenten in Pflanzen vorkommender Anthrachinon-
derivate aufgestellt:
1. Keine Verbindung enthält mehr als 4 Substituenten, und zwar
nicht mehr als eine Methyl-, Carboxyl- oder Oxymethylgruppe, welche
immer in ß-Stellung stehen, und nicht mehr als drei Hydroxylgruppen.
1 Böttger: J. pract. Chem. 107, 46 (1869). — Enz: Jahresbericht von Liebig
u. Kopp 1870, 935 (1879). — ? Eisenlohr: Ber. dtsch. chem. Ges. 58, 1476
(1920). — 3 Wehmer, Thies: Systematische Verbreitung und Vorkommen der
Anthracenglucoside in Klein: Handbuch der Pflanzenanalyse III, 2, 8. 1033. -
4 Ullmann: Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Aufl., Bd. 5, S. 135. —
5 ‚Die Aloefarben‘‘; Rev. gen. Teinture, Impression, Blanchement, Appret 9, 711
(1931). — ® Treibs, Steinmetz: Liebigs Ann. 506, 171 (1933). — ? Seuberlich:
Ber. dtsch. chem. Ges. 10, 38 (1877). — ® Diels, Alder: Liebigs Ann. 460, 98
(1928); Ber. dtsch. chem. Ges. 62, 2337 (1929); DRP. 494433, 496393 (I. G.), Frdl.
16, 1201£. — ® Mitter, Biswas: J. Indian chem. Soc. 5, 769 (1928); vgl. auch
Mitter: Übersicht über die bisher durchgeführten Synthesen natürlich vor-
kommender Anthrachinonderivate. J. Indian chem. Soc. P. C. Räy Commemorial
Volume 1933, 285. i
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