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b) Gleichgewichtssysteme von Kräften.
l. Ein beliebiges System von Kräften ist im Gleich-
gewicht, wenn es keine Resultante ergiebt.
2. Jedes beliebige System von Kräften lässt sich da-
durch in ein Gleichgewichtssystem bringen, dass man die
sich ergebende Resultante an demselben Angriffspunkt und
in derselben Grösse in entgegengesetzter Richtung wirken lässt.
3. Allgemeine Gleichgewichtsbedingungen
für ein beliebiges System von Kräften in der
Ebene. (Fig. 14) a) Die Summe aller Horizontaleompo-
nenten muss gleich Null sein.
b) Die Summe aller Verticaleomponenten muss gleich
Null sein.
c) Die Summe der statischen Momente aller Kräfte für
irgend einen beliebigen Punkt muss gleich Null sein.
In Zeichen:
+b,+b,-+h-+ .... —= (0 oder Sh = 0. |
un. 2... = (oder Iv—=(,
Pıpı +Pspg + Psps + Pıpı +.... = 0 oder DEN) oJ
c) Zusammensetzung und Zerlegung der Kräfte
auf graphischem Wege
oder
Die Elemente der Graphostatik.
Erklärung. Die Graphostatik oder graphische Statik
lehrt die Aufgaben der Statik nicht durch Rechnung, son-
dern durch Construction lösen. Sie stellt zur Erreichung
dieses Zieles die Kräfte der Grösse, Richtung und Lage nach
durch mathematische gerade Linien dar.
1. Beliebige Kräfte an einem Punkte zur Re-
sultante zusammenzusetzen. (Fig. 15.) Man wähle
einen Kräftemaassstab (l mm = x kg) und trage nach dem-
selben die gegebenen Kräfte der Grösse und Richtung nach
an einander zum sogen. Kräftepolygon, dessen Schlusslinie
der Grösse und Richtung nach die gesuchte Resultante er-
giebt. Der Sinn der Resultante ist entgegengesetzt der
Richtung des Kräftepolygons.
Anmerkung. Bei Construction des Kräftepolygons ist
nicht erforderlich, die Kräfte nach bestimmter Reihenfolge
an einander zu setzen, sondern ist nur nöthig, dass die Rich-
tungen parallel den gegebenen immer gleichmässig fortlaufen.
Das Kräftepolygon kann auch ein verschlungenes sein
und erleidet dadurch der obige Satz keine Veränderung,
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