Full text: Das Rettungswesen bei den Feuerwehren

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Starkſtrom verunglü>t ſind, auszurüſten. Dieſe Hilfsmittel ſind 
auch noch aus dem Grunde ſehr notwendig, weil die Feuerwehr 
an Brandſtellen mit elektriſcher Kraft, nicht zu unterſchäßenden 
Gefahren dur den elektriſchen Strom ausgejegt ift, und ferner 
in die Lage kommen fann, bei Hochfeuern (in oberen Stocwerfen, 
im Dachſtuhl uſw.) elektriſche Starkſtromleitungen z. B. zur un- 
behinderten Aufftellung von Leitern ftromlos machen zu müſſen. 
Die Grenze der Gefährlichkeit des elektriſhen Stromes iſt, 
als von verſchiedenen Zufälligkeiten abhängig, keine beſtimmte. 
Zur Verhütung von Unglücksfällen durch Elektrizität iſt es deshalb 
geboten, jede Berührung einer elektriſchen Anlage, ſei es eine 
Kabelleitung, ein Anſchlußkontakt für elektriſche Glühlampen oder 
die Leitung einer eleftrijch betriebenen Maſchine 2c. ausnahmslos 
zu unterlaſſen. Wenn auch Spannungen bis ca. 500 Volt im 
allgemeinen für ungefährlich zu betrachten find, ſo hat doch die 
Erfahrung gelehrt, daß auh ſhon Fälle der Berührung von An- 
lagen mit niedriger Spannung tötlich verlaufen find. 
Die Verſchiedenheit der Wirkung, daß einmal die Berührung 
einer eleftriſchen Leitung harmlos verläuft, das anderemal durch 
diejelbe Stromleitung jemand getötet wird, ift auf Gründe zurück 
zuführen, welche zu wiſſen für eine zwe>entſprechende Hilfeleiſtung 
wichtig iſt. 
Gewöhnlich ereignet ſi<h ein elektriſcher Unfall dadurch, daß 
jemand z. B. mit den Händen einen blanken ftromführenden 
Metallteil berührt. Die Perſon ſteht in dieſem Moment z. B. 
auf der Straße oder in einem Betriebsraum, wo feine beſonderen 
Vorſichtsmaßregeln beſtehen. Der Unfall verläuft tötlih. Den- 
ſelben Strom berührt eine zweite Perſon, der z. B. bei der 
Rettungsaktion tätig iſt, beobachtet dabei gewiſſe Schugmaßregeln 
und merft gar nicht, daß Strom in der Leitung kreiſe. Der 
Verunglückte ſtand auf freiem natürlichen Boden, vielleicht mit 
durchnäßten Schuhen bekleidet oder gar barfuß, der Netter dagegen 
hat raſh gute tro>ene Gummihandſchuhe angelegt oder war auf 
einen Stuhl oder eine Leiter aus tro>enem Holz geſtiegen. 
Daraus ergiebt ih, daß der elektriſche Strom nur dann 
[hädlih wirkt, wenn er durch den Menſchen einen Weg zur Erde 
oder einen anderen Leiter findet. Wenn dieſe Bedingung nicht 
gegeben ijt, findet fein Stromübergang ftatt. 
Gewöhnliches Schuhwerk iſt kein beſonderes Hindernis für 
den Strom, zur Erde überzugehen. Je älter und feuchter die 
 
	        
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