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Schreibelünfte. 7
Gallapfelſaures Eiſen.
Man ſchreibe mit einem Aufguß von Galläpfeln und bes
fireiche die Schrift, wenn man ſie leſen will , mit einer Aufs
lôſung von ſhwefelſaurem Eiſen (Eiſenvitriol), fo werden
die Buchſtaben ſ{hwarz erſcheinen.
Kobaltauflöfung.
Man ſtoße 2 Loth Kobalt und übergieße ihn in einer
Retorte mit 8 Loth Salpeterſäure, laſſe die Miſchung in eis
nem Sandbade 6 Stunden lang digeriren, Hierauf ſeße
man eine Aufldfung von 2 Loth Kochſalz in 8 Loth Waſſer
hinzu und filtrire die Flüſſigkeit. Dieſe muß man bei der
Anwendung mit Zmal ſo viel deſtillirtem Waſſer verdúunen,
damit ſie das Papier nicht zerfrißt.
Auch ohne Kochſalz kann man durch die Salpeter-
ſäure allein dieſen Zwe> erreichen. Dieſes Salz iſt ſelten
ein reines Kobaltſalz, weil es gewdhnlich Eiſen enthält. Sekt
| man daher die Schrift der Hiße aus, ſo erſcheint ſie grün;
wünſcht man eine reine blaue Tinte zu erhalten , ſo muß man
das Kobaltoxyd durch reines Kali niederſchlagen, welches
daſſelbe wieder auflöſt und als ſympathetiſche Tinte dient ;
dieſe hat vor dem Schreiben eine rothe Farbe, und erſcheint
nachher blau. :
Sympathetiſhe Tinte aus Kobalt.
Man digerire Zaffer in Königswaffer, und verbünne bie
Auflöfung mit ihrem Afachen Gewichte deſtillirten Waſſers.
Die damit gefchriebenen Buchftaben zeigen fidh nicht balder
als bis man das Papier erwärmt, worauf fie mit einer fchD-
nen meergrünen Farbe erſcheinen. Dieſe Farbe verſchwindet
in der Kälte und erfcheint. wieder in der Wärmez man kann
ſie auf dieſe Art verſchwinden laſſen und wieder zum DBors
{heine bringen fo oft man will. Die Auflöſung des Kobalt-
konigs oder Zaffers in Salpeterſäure erhält in der Hiße
eine rôthliche Farbe, man kann daher ſchr viele Farbenſchat-
tirungen hervorbringen.
Anwendung dieſer Tinte,
__ Wenn man’ eine winterliche Landſchaft mit den gewöhn»
lichen Farben zeichnet und diejenigen Stellen, welche des
Frühlings grün ſind, mit der Auflöſung des Kobalts in Kö-
nigswaſſer bemalt, die Blumen, Früchte u. \. w. mit der ſal-
peterſauren Kobaltaufldſung, die weißgelaſſenen Stellen des
Himmels mit der blauen \ympathetiſchen Tinte , ſo ſcheint
dieſe Landſchaft dur ein darunter geſeztes Kohlenbeden ein
neues Leben zu erhalten. Der Boden bekleidet ſich mit Grün,
der Himmel wird blau, die Bäume gewinnen Früchte u.f. 1m»
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