Full text: Neue Englische Bibliothek von Gewerbskünsten (2. Theil)

  
  
  
10 Schreibekänfte, 
Die dabei angewendete Säure ift gewöhnlich die Salz 
fäure, man Fan übrigens die Schwefelſäure und. Salpeter- 
ſâure eben ſo gut gebrauhen. Welche von dieſen Sauren 
man auch anwenden mag, \o muß ſie ſo ſehr mit Waſſer 
verdúnnt ſeyn, daß das Papier oder Pergament nicht davon 
ra wird; auf ihre Stärke kommt es dabei uicht 
ſehr an. 
Von friſchen Handſchriften eînen Abdru>. zu machen. 
Dieſes geſchieht Durch leiht fehmelzbare ‚Metalle, und 
man verfährt dabei auf folgende Art. Man kleiſtert ein 
Stück Papier auf den Boden eines Porzellantellers, läßt es 
tro>en werden und beſchreibt es mit gewdhnlicher Tinte, über 
die Schrift ſtreut man zart gepülvertes arabiſ<hes Gummi, 
läßt alles gut austrocnen und bürftet das anklebende Pulver 
ab, hierauf gießt man das geſhmolzene Metall in den Tel- 
ler und läßt es fchnell erfalten, damit es nicht Erpftallifirt. 
Auf dieſe Art ſeßr ſich ein Abdruck der Schrift auf das Mes 
tall, und wenu man es in laues Waſſer taucht, fo kann man 
Abdrücke damir machen wie mit einer Kupferplatte. 
Ein anderes Verfahren. 
4 Man werfe ein wenig Zuder in gewöhnliche Schreibtinte; 
\hreibe damit auf Schreibpapier, welches wie gewöhnlich ge- 
leimt iſt. Um nun von der Schrift einen Abdru> zu machen, 
nehme man ungeleimtes Papier und befeuchte es ſchwach mit 
einem Schwamme. Das angefeuchtete Papier lege man auf 
die Schrift und fahre mit einem mäßig warmen Bügeleiſen 
darüber, fo wird fogleich ein Abdruc darauf erfcheinen. Dies 
ſes Verfahren iſt fehr leicht auszuführen, und man hat dabei 
keine Maſchine oder andere Vorbereitung nöthig. 
Ein Fac simile von jeder Handſchrift zu erhalten. 
Man muß eine Feder von Glas oder Email haben mit 
einer zarten und gut polirten Spiße und fo, daß der über 
der Spitze befindliche Theil groß genug iſt, um ſo viele Tinte 
oder noch niehr aufzunehmen als eine gewöhnliche Schreibfes 
der. Hierauf beſchmiert man einige Bogen Papier mit einer 
Miſchung von gleichen Theilen Frankfurter Schwärze und 
friiher Butter und reibt ſie nad) einiger Zeit wieder weg. 
Das auf diefe Art befchmierte Papier wird hierauf einige 
Stunden lang in eine Preſſe gebracht, wobei man Sließpa- 
pier zwifchen jeden Bogen legt. 
Nach diefer Vorbereitung legt man abwechfelnd Bogen von 
weißem Papier und Bogen von dem fchwarzgeftrichenen aufeins 
ander,den oben aufliegenden Bogen befchreibt man mit gewöhnlie 
cher Tinte vermittelſt der oben beſchriebenen Feder. Man erhält 
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