372 Gerberei und Reberbehandlung.
nem mondförmigen eiſernen Meſſer ab ; beneßt das Fell hiers
auf mit einem Lappen, beſtreut es mit Kreide und reibt mit
einem großen, unten flachem Bimsftein die Sleifchfeite ab.
Dann wendet man wieder das Eiſen, wie zuvor, an, reibt
das Fell mit Bimsſtein ohne Kreide, damit die Fleiſchſeite
ganz glatt wird; drüdt das Waffer mit dem Eifen, wie zu>
vor, aus, überfährt es auf der Haarfeite und fire>t es hiers
auf ſtark auf den Rahmen, fireut wieder Kreide darauf
und reibt es mit einem wolligen Lammsfell ab, Nun wird
es getro>net und aus den Rahmen herausgefchnitten. So
erhält es der Pergamentmacber ; dieſer legt es auf eine
in einen Rahmen geſpannte Kalbshaut, und ſchabt es
mit einem fchärferen Werkzeug, ald das obige war, von
oben nach unten, bis es nur noch halb fo did iſt, und glättet
es zulegt mit Bimsftein.
Altes Pergament in Leber zu verwandeln.
Man weicht e8 24 Stunden lang dfterd und ſiark in
weiches Waſſer, bringt es hierauf ebenfolange in eine Brüs
he von 1E Pfund weißen Vitríiol, 1 Pfund Meinfteinrahm,
2 Loth Salmiaf und 20 Gallonen (go Quart) Waſſer ; hier
auf feßt man ı0 Pfund Schwefelfäure, ı Pfund Oalpeters
ſäure, 1 Pinte (2 Quart) Salzſäure hinzu, und legt das
Pergament eine kurze Zeit über binein, um die von feiner
anfänglichen Bereitung darin befindliche Kalkerde aufzulöſen,
waſcht die Säure ſorgfältig beraus und bringt ed in eine
gerbftoffbaltige Brübe aus 20 Pfund Eichenrinde , 7 Pfund
Sumach, 5 Pfund Ulmenrinde, Z Pfund Saffafrafl, 3 Pi
geraipeltem Guajak oder Franzoſenholz und 20 Gallonen
(Lo Quart) Waſſer, welche man vorher 12 Stunden lang
über dem Feuer ließ, und welche lau geworden ſeyn muß,
ehe man das Pergament hinein bringt.
Selinbereifung .
Das Ve in iſ eine Art Pergament aus den Fellen uns
geborner oder noch fäugender Kälber, es hat eine viel zärs
tere, weißere und weichere Beſchaffenheit als das gewdhns
liche Pergament , wird aber ebenſo bereitet, nur fommt e8
nicht in den Ralfäfcher. Man nimmt ed zum Einbinden
vorzüglicher Bücher und zu Trommeln.
Mittel gegen das Stockigwerden des Leders.
Holzfäure über die Oberfläche geſtrichen, ({<üßt es niht
nur für die Zukunft, ſondern bilft auch dem ſchon angegrifs
fenen wieder auf; im leßteren Falle muß man jedod) die
Stocfiede mit einem trodenen Lappen gorher auswildhen,