Full text: Nahrungs- und Genussmittel als Erzeugnisse der Industrie (Heft 3 = Gruppe 4)

  
  
  
16 Adolf Ott in Bern. 
bei grosser Billigkeit bouquetreich, würzig, schön von Farbe und von 
grosser Haltbarkeit. Von der ersten Gährung an gerechnet, sind sie 
binnen vier Wochen flaschenreif und keinerlei Krankheiten unterworfen. 
Dr. Bersch sagt ganz richtig: »Gegenwärtig beherrschen die französischen 
Weine den Weltmarkt und zwar hauptsächlich durch ihre Billigkeit; 
wenn aber einmal in Deutschland und Oesterreich-Ungarn das Petiotisir- 
Verfahren so allgemein geübt werden wird, wie es schon jetzt in Frank- 
reich geschieht, so werden sich die Weine der genannten Länder auf 
dem Weltmarkte neben den französischen einen sichern Platz erwerben, 
ja denselben in manchen Dingen den Rang ablaufen. 
In Betreff der feinen Bordeaux - Weine, so schreibt Herr Franz 
Leibenfrost, Mitglied der internationalen Jury, dass fast alle Sorten 
vorhanden waren und dass, abgesehen von den hohen Preisen eben 
gerade in der Verschiedenheit der Behandlung und Geschmacksbildung 
ein nicht zu unterschätzender Werth für die Exportfähigkeit und die 
Ausdehnung des Consums liege. »Betreffs der süssen Weine, Frontignan, 
Muskatlunel u. s. w. waren sehr schöne und harmonisch gehaltene 
Sorten zur Ausstellung geschickt worden. Doch trat bei vielen Cognac 
oder Sprit und ein unnatürliches, übertriebenes Bouquet hervor, was 
man vielleicht auf Rechnung der hohen Temperatur mit zu setzen hat, 
unter welchen die Weine eingelagert wurden und verkostet werden 
mussten.« 
In Frankreich werden gegenwärtig über zwei Millionen Hektaren 
mit Reben bepflanzt, welche jährlich etwa 50 Millionen Hektoliter im 
Werthe von 500 Millionen Frances ergeben. Nach der Getreideernte ist 
die Weinernte daselbst demnach die bedeutendste, ja es werden in einem 
einzigen Departement (de l’Herault) 7 Millionen Hektoliter oder dreimal 
mehr Wein als in Portugal produeirt. Zu dem Mittelpreise von 49 Fr. 
68 Cts. geschätzt, wie ihn der Economiste francais in einem statistischen 
Artikel über den Weinbau in Frankreich annimmt*), würde die jährliche 
Weinernte in Frankreich einen Werth von 2484 Mill. Frances repräsen- 
tiren. Nach jener Quelle waren im Jahr 1869 2,643,174 Hektaren dem 
Weinbau gewidmet, das ist eine Fläche nur wenig kleiner als 2/s der 
Schweiz. Das Weinbergareal der an Deutschland abgetretenen Provinzen 
betrug 29,560 Hektaren, welche in dem erwähnten Jahre (1869) an dem 
Erträgniss mit 1.512,500 Hektolitern partieipirten. In jenem Jahre wurde 
der Ertrag auf 70 Mill. Hektoliter geschätzt und (nach dem Economiste) 
1872 auf 55 Millionen. Wir nahmen mit der bekannten Autorität Wilh. 
*) Siehe Schweiz, Handelszeitung vom 15. October 1873. Weinnegociant Teis- 
sonniöre, Mitglied der internationalen Jury von 1873 gibt in den „Etudes sur le vin‘“ von 
Pasteur eine Zusammenstellung der Erträge der einzelnen Departements für’s Jahr 1864, 
noch für heute gelten dürfte, da die damalige Ernte der von 1872 beinahe 
  
gleichkam. 
      
    
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
    
  
  
  
   
   
   
   
   
    
   
   
    
  
   
   
   
  
  
    
   
   
   
   
  
    
  
   
   
   
   
     
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