94 Adolf Ott in Bern.
Weinen zeichneten sich die deutschen Weine dadurch aus, dass sie siel
gut hielten, während solche anderer Länder sich vielfach trübten.
Die Schaumweinfabrikation betreffend, so steht diese gegenwärtig
auf einer hohen Blüthe. Im Deutschen Reiche existiren bereits eirca
50 Fabriken mit einer Jahresproduktion von ungefähr 4 Millionen Fla-
schen. Von diesen konsumirt England nahezu 2 Millionen, 1 Million
wird exportirt und 1 Million im Lande selbst konsumirt. Zur Herstel-
lung dieser 4 Millionen werden jährlich 2500 rheinische Stück Wein
verbraucht.
Die jährliche Produktion an Wein im Zollverein wurde für 1870
berechnet auf 205,000,000 Liter, eingeführt wurden in diesem Jahre
37,900,000 Liter, ausgeführt 18,240,000 Liter; hienach stellt sich der
CGonsum per Kopf auf etwa 6 Liter.
Oesterreich. Kein Land kann sich rühmen, von der Natur aus
zur Erzeugung der verschiedenartigsten Weine so begünstigt zu sein wie
Oesterreich. In der That finden wir hier alle Abstufungen von den mil-
desten, duftenden Bouquetweinen bis zu den zuckerreichen, feurigen
Liqueurweinen, wie sie eben nur ein Land von so mannigfaltigen klimati-
schen und geognostischen Verhältnissen hervorbringen kann. Nichts-
destoweniger befinden sich Weinbau und Kellerwirthschaft im Allgemei-
nen noch in ziemlich primitivem Zustande. Export findet nur in sehr
geringem Maasse statt; existirt doch ein Weinhandel im Sinne der Neu-
zeit, d. h. mit Wein in Flaschen, erst seit den letzten dreissig Jahren !
Wie überall, finden sich zwar daselbst auch Weinproduzenten, welche in
jeder Beziehung auf der Höhe der Zeit stehen und eines weitverbreiteten
Rufes sich erfreuen; wir erinnern nur an die Namen Robert Schlum-
berger und Franz Leibenfrost. Durch sie wurden die österreichischen
Weine eigentlich erst im Auslande bekannt. In neuester Zeit ist auch
durch die Regierung, theils durch Gründung von Weinbauschulen (Kloster-
neuburg, Marburg, Slapp in Krain), theils durch Verleihung von önolo-
gischen Reise- und Jahresstipendien, theils durch Verbreitung von ratio-
nellen Kellereigeräthschaften, viel geschehen — ein sehr lobenswerthes
und auch von unserer Regierung nachahmungswerthes Vorgehen. So
dürfte in kurzer Zeit der bisher so arg vernachlässigte Weinbau einen
bedeutenden Aufschwung nehmen.
Unter den Kronländern Oesterreichs sind eigentlich nur Salzburg,
Oberösterreich, Schlesien und Galizien ohne Weinbau, von den übrigeı
sind die folgenden hinsichtlich dieses Zweiges der Bodenkultur die be-
deutendsten und zwar in absteigender Linie: Niederösterreich, Steier-
mark, Dalmatien, Deutsch-Tyrol, Krain, Istrien, Görz *), Niederösterreich
produzirt Weine jeden Charakters, von mittelmässigen Tischweinen an-
gefangen bis zum hochfeinen Wein. Das Minimum des Alkoholgehaltes
*) Diese Reihenfolge bezieht sich auf den Werth der Weinproduktion und nicht
auf die Grösse des Areals, welche z. B. in Deutsch-Tyrol kleiner ist als in Krain
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