Full text: Holz-Industrie (Heft 4 = Gruppe 8)

   
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Holz-Industrie. 45 
dieselben für die neue Weltausstellung in bester Weise vorzubereiten. 
Zu dem Zwecke würden die Juroren in Activität verbleiben, die -nur 
periodisch sein könnte. Sie würden ein Collegium bilden, das sich ein 
oder einige Male für die vergangene und die neu stattzuhabende Aus- 
stellung besammeln und zu verhandeln hätte. In der Zeit von 3 oder 
mehr Jahren, die zwischen den Ausstellungen verfliessen, erhalten die 
Mitglieder die nöthige Zeit statistische Erhebungen zu besorgen, um sich 
damit gegenseitig auszuhelfen. Es würde damit wesentlich dem Mangel 
abgeholfen, der ein nicht zentralistischer Staat erleidet, der bei seiner 
Zersplitterung nicht auf zuverlässige Mittheilungen rechnen darf. Das 
Collegium würde seine Thätigkeit zunächst auf das eigene Land, alsdann 
auch auf die andern Länder ausdehnen, damit es Vergleichungen anstel- 
len kann. Wenn man sieht, wie die andern es treiben, so lernt man 
sich selbst erkennen. Diess scheint mir erreichbar zu sein; denn wenn 
ich aus den mündlichen Mittheilungen ersehe, was in dieser Beziehung 
die schweizerischen Juroren gesammelt haben, so soll es nicht mehr 
schwer fallen, das Gesammelte zusammenzustellen. Es ist klar, dass 
auf diesem Boden jedes Mitglied seine literarischen Studien, namentlich 
auf seinem Gebiete weit besser pflegen würde, als wenn es keinen An- 
stoss mehr erhält. Wir begegnen bei der Bildung eines Juroren-Colle- 
giums der Schwierigkeit, die brauchbaren Leute dafür aufzufinden, weil 
die daherigen Arbeiten immer mit Opfer verknüpft sind. Ein sehr be- 
schäftigter Berufsmann lässt sich nur ungerne herbei, und andere, denen 
die Erfahrung und die Kenntnisse mangeln, genügen nicht. Es liesse 
sich vielleicht das Hinderniss zum Theil damit beseitigen, dass für die 
zu leistendenArbeiten Entschädigungen eintreten müssten, so namentlich 
für schriftliche Arbeiten und Angaben, die im Auftrage gemacht, oder 
aus eigenem Antriebe durch Mitglieder des Collegiums abgefasst, und 
als gut befunden würden. Diese Entschädigungen könnten nicht von 
Bedeutung sein, weil es nicht nöthig sein wird, dass die Activität des 
Gollegiums eine anstrengende sei. Auch bei einer geringern, aber geord- 
neten Thätigkeit, dürfte ein fruchtbares Ziel erreichbar sein. 
Es liegt auf der Hand, dass wenn die Sammlung tüchtiger Leute 
ins Leben tritt, dass dadurch manche tüchtige Kraft herangebildet wird, 
dass Autoritäten aus einem solchen Vorgehen heranwachsen, deren Wir- 
ken einen reichlichen Zins für das ausgelegte Capital bieten werden. 
Des Versuches ist desshalb ein solcher Schritt werth. 
Es mag sein, dass die Weltausstellungen eine andere Gestalt, als 
die bis heute stattgehabte, annehmen; aber jedenfalls nur im Sinne einer 
praktischen Erweiterung derselben, wie sie für den Aussteller angebahnt 
werden muss. Ein Eingehen derselben kann nicht stattfinden; es wider- 
spricht ein solches auf’s Schroffste den solidarisch gewordenen Interes- 
sen und der Wohlfahrt aller Völker. 
   
   
   
  
    
   
    
   
  
  
   
     
  
   
   
   
  
   
   
     
      
   
  
   
    
   
   
  
   
   
  
  
   
    
   
   
  
  
   
  
    
  
  
   
  
   
  
   
   
  
   
   
	        
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