18 General Hans Herzog von Aarau
deren Ausrüstung und auf einem Bockgestell das Sattelzeug der ameri-
kanischen Cavallerie ausgestellt. Die Uniformen nach europäischem
Schnitte liefern gar nichts Bemerkenswerthes, dagegen ist die Ausrüstung
eines Infanteristen und eines Cavalleristen in ınehrfacher Beziehung ori-
einell. Der Infanterist ist statt des Tornisters mit einer Jagdtasche ver-
sehen. die über die Schulter getragen wird und deren Deckel von See:
hundsfell gut gegen Nässe schützt. Das Innere der Tasche ist mit lei-
nenen Zwischenwänden versehen, was die Unterbringung der kleinen
Equipirung erleichtert. Diese Tasche kömmt gerade über das Kreuz zu
liegen und es erscheint diese Tragart als eine wenig vortheilhafte. Der
oerollte Mantel kömmt oberhalb deı Jaedtasche zu liegen und wird an
9 ledernen Riemen getragen. Die Trinkflasche ist von Zinn und mil
Wolltuch überzogen.
An einem breiten Ledergurt sind die Patrontaschen angeschlaufl
und werden beim Marsch links und rechts in die Gegend der Hüften
oebracht. Die Baionettscheide befindet sich an demselben Gurte.
Fir die Cavallerie war folgendes Modell vorhanden. Zwei starke
und breite schwarzlederne Riemen bilden ein kreuzweise eeformtes Kuppel,
an dessen rechter Seite der Carabinerhaken und an der linken die He-
volvertasche angenäht sind. Mit diesem Kuppel ist ein Geinturon mil
),
Schloss verbunden, an der linken Seite desselben sind zwei kleine Pa-
trontaschen angebracht, in welchen die Carabinermunition in Hülsen von
Filz steckt. rechts dagegen sind 2 fernere Patrontaschen zur Aufnahme
Schwe-
von Revolvermunition, endlich sind noch an diesem Kuppel zwei
beriemen für den Reitersäbel angebracht.
Diese Einrichtung hat den Zweck, dass deı Reiter bei’Alarmirung
im Laser Waffen und Munition beieinander hat, und wenn er das Kuppel
ım sich geworfen, in kurzer Zeit alles Uebriee gehörig herrichten kann,
ohne Waffe oder Munition zurückzulassen, was bei Trennung der ein-
zelnen Equipirungsstücke leicht vorkommen kann.
Das Cavallerie-Reitzeug ist dem Modelle ähnlich, welches uns die
nordamerikanische Regierung im Jahr 1867 zuresandt hat. Das Gestell
ist dasjenige des ungarischen Bockes, die Trachten und Zwiesel mil
starkem Leder tiberzogen, das sogenannte Sitzleder ist jedoch nicht vor-
ler Reiteı
handen, ebensowenig als ireend welche Polsterung, so dass
direct auf dem Sattelgestell sitzt.
Dieses Letztere ruht auf einer starken Filzdecke. Die
Steigbügel
ind aus Holz gefertigt und vornen mit Leder geschlossen. In zweck“
mässjeer Weise wird die Gurte nieht in der Mitte der Trachten, sondern
sen die Stelle
an beiden Enden befestigt, von wn aus zwei Lederstücke geg
eoneentrisch zusammenlaufen, wo oewöhnlich der Gurt liegt, dort ın
ınem flachen Ringe mit Lederunterlage sich vereinen, an welchem zu-
leich der eigentliche Gurt sammit Strippen anegenäht ist Diese Einrich-
erhiilet offenhaı Os entheil ein Schwanken di Sattel aul dem