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Kurzwaaren - Industrie.
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auch nicht viel zu sehen. England hat sonderbarer Weise in dieser
Branche wenig ausgestellt, was um so mehr bedauert wurde, als man
gar zu gern Vergleichungen angestellt hätte. Die englischen Lederwaaren
gehören zu den bestgemachten und solidesten, sie mögen aber auch zu
den theuersten zählen.
Von Wien und Offenbach, sowie auch von Paris wird sehr viel
elegante und billige Waare nach England eingeführt, weshalb der eng-
lische Name auf den betreffenden Gegenständen nicht immer das richtige
Zeugniss seines Ursprunges gibt.
Frankreich, d.h. Paris, stellte leider auch wenig in dieser Branche
aus, doch bewies das Vorhandene die volle Leistungsfähigkeit dieses
Landes. Reise - Necessaires, Herren- und Damenkoffer, Reisesäcke, die
kleineren Artikel in Maroquin, erzeugt Paris in einer Vollkommenheit,
wie fast kein anderer Platz.
Wenn Wien einen besonderen Typus angenommen, so darf man wohl
behaupten, auch Paris gibt dieser Fabrikation den seinigen, den Pariser
Typus. In Reise-Necessaires und Reisekoffern wird sowohl in Qualität
als Preis, Paris kaum übertroffen. In Portemonnaies, Cigarrenetuis,
Damentaschen, Brieftaschen, Notizbüchern sind Wien und Offenbach über-
legen. Dagegen werden seit einigen Jahren in Paris billige und doch
gute Portebourses verfertigt, welche die deutschen Fabrikanten bis jetzt
nicht nachahmen können, worüber sie sich sehr ärgern. Paris exportirt
seine Lederwaaren nach allen Ländern; der Verschleiss in Frankreich
selbst ist sehr bedeutend, besonders gross ist er aber nach Amerika.
Baden und Wüttemberg brachten wenig Lederwaaren zur Aus-
stellung; Baiern (ausser einem Münchener und Nürnberger Aussteller)
ebenfalls Unbedeutendes.
Preussen (Berlin) leistet Namhaftes ip der Ledergalanterie-Branche.
Die minime Ausstellung war keineswegs massgebend für deren Fabrika-
tion. Besonders werden in Schlesien und Berlin sehr schöne Albums
verfertigt. Durch geringe und billige Lederwaaren zeichnet sich Preussen
ebenfalls aus, und man kann oft kaum begreifen, wie ein Fabrikant im
Stande ist, derartige wohlfeile Artikel zu erzeugen, und wo die Abneh-
mer dafür zu suchen sind.
Die Schweiz wurde durch 3 Aussteller repräsentirt und man kann
die Leistungen derselben anerkennenswerth finden. Die ausgestellten
Gegenstände, hauptsächlich Reiseartikel, als Koffer und Taschen, waren
ziemlich sorgfältig ausgeführt und solid,
J. Landis aus Zürich brachte eine hübsche Auswahl verschiedener
Artikel, die gut gefallen haben und als preiswürdig anerkannt wurden.
Es ist zu wünschen, dass dieser Fabrikant seine Rechnung dabei finde.
Die Ausdauer, welche dieser Industrielle bis jetzt gezeigt hat, gibt der
berechtigten Hoffnung Raum, dass er in wenigen Jahren noch mehr zu
leisten im Stande sein wird. Heute schon konkurriren seine Waaren
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