Full text: Kurzwaaren-Industrie (Heft 10 = Gruppe 10)

   
  
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
    
    
   
   
  
  
  
   
  
  
   
   
   
       
   
  
    
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Kurzwaaren -Industrie. 
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zösische Artikel erkannt zu haben, welche diese Herren als japanesische 
Waaren verkauften. Möglich, dass diese klugen Morgenländer mit der 
grössten Freude die gebildeten Europäer öfters zu überlisten suchten. 
Auf meine Anfrage, ob ein betreffender Artikel aus Pariser Neusilber 
verfertigt sei, erhielt ich ein für mich unverständliches Gemurmel zur 
Antwort, das aber von einem desto verständlicheren Lachen begleitet 
wurde, und das Geberdenspiel dieser Herren Aussteller bestärkte mich 
in meiner Ueberzeugung; konnte ich ihnen doch den Namen des Fabri- 
kanten angeben. 
England stellte etwas in vergoldeter Petit- Bronze aus, aber zu 
wenig, als dass ich eingehend darüber berichten könnte. 
Zu den Bronzewaaren gehörten auch die &kasbeleucehtungs-Appa- 
rate in Facon-Bronze und Bronze. Deutschland stellte viele Lustres aus 
— besonders waren Mainz und Berlin gut vertreten in den verschiedensten 
Formen und Sorten. 
Augsburg blieb leider aus, was um so mehr auffiel, als die dorti- 
gen Fabrikate auf dem deutschen Markte sehr bekannt sind. 
England mit seinen sehr praktischen Gaslampen brachte eine 
schöne Ausstellung, besonders zeichnete sich darin Winfield aus Bir- 
mingham aus. Vergleichungen und Untersuchungen zeigten Frankreichs 
Superiorität in dieser Branche, die Lustres von Lacarriere in Paris tra- 
gen das Gepräge der Vollendung in Zeichnung und Stil sowohl, als in 
der äusserst sauberen Arbeit und der guten (Qualität derselben. 
Russland ist mit einigen Leuchtern zu erwähnen. 
Die anderen Länder brachten so zu sagen nichts in Gas-Beleuch- 
tungsgegenständen. 
Es war für mich höchst interessant und belehrend, die Bronze- 
Industrie in solcher Ausdehnung und die vielfältige Zusammenstellung 
aus den verschiedensten Ländern beobachten und studiren zu können. 
Die besprochene Industrie ist ein prächtiges Feld, aber es gehört 
viel Energie, viel Schule und guter Geschmack dazu, dasselbe gehörig 
bearbeiten zu können. Und nicht nur diese Faktoren allein, nein, auch 
eine Weltstadt wie Paris, ist fast unbedingt nothwendig, um im Stande 
zu sein, Fabrikanten wie Barbedienne und Servant hervorzubringen und 
zu erhalten. Künstlerische Bronzewaaren zu produziren und diese In- 
dustrie mit Erfolg zu betreiben, dazu gehört viel Geld’und gehören viele 
reiche, einheimische und fremde Abnehmer. 
Von der Höhe der Bronzen mussten wir zu den Spielwaaren her- 
absteigen; vom Metall zum Holz und Papiermache; von der Kunst zum 
Gewöhnlichen, Alltäglichen. Doch auch diese Artikel haben ihre grosse 
Berechtigung und Bedeutung und man würdigt sie im Allgemeinen nur 
zu wenig. Die Produktion derselben in Deutschland ist eine ausser- 
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