Full text: Kurzwaaren-Industrie (Heft 10 = Gruppe 10)

   
lech- 
it in 
ıden, 
< zu 
INzUu- 
einer 
'uppe 
ıtung 
nigte 
1,8 
B be- 
ıtsch- 
ingen 
ein- 
f eine 
: ihre 
swür- 
 ent- 
d sich 
srnder 
ktsätte 
‚seinem 
n aus- 
nz mit 
hlands 
treten, 
rlichen 
dieser 
ertrifft. 
n eng- 
rer die 
Blech- 
ordent- 
jranche 
ezwun- 
samkeit 
Kurzwaaren-Industrie. 19 
Italien, d. h. Mailand, fängt an sich mit lackirten Blechwaaren zu 
zeigen, und hat einige ganz ordentliche Produkte nach Wien gesandt. 
Die Formen gleichen den französischen und sind nichts Besonderes. 
Mit der Zeit dürfte diese Industrie sich dennoch dort einbürgern; denn 
nach dem zu urtheilen, was seit wenigen Jahren in dieser Branche ge- 
leistet worden, ist man berechtigt zu vermuthen, dass Besseres bald 
nachfolgen wird. 
Frankreichs Blechwaaren sind nicht berühmt; auch auf der Welt- 
ausstellung glänzten die Franzosen hierin nicht eben: es war aber auch 
wenig darin ausgestellt. Es existiren in Paris einige Fabriken, welche 
diesen Industriezweig ganz ordentlich betreiben und welche in Frank- 
reich gute Geschäfte machen. Diese Waare steht einstweilen hinter der 
deutschen und englischen zurück, wer weiss wie lange noch? Vorschläge 
zu einer besseren Technik in dieser bedeutenden Industrie sind unter- 
wegs; möglich, dass der richtige Unternehmer gefunden wird, und da 
dürfte eine rasche Entwicklung kaum ausbleiben. 
Russlands Ausstellung war unbedeutend, andere Länder blieben 
ganz aus. 
Erwähnens- und rühmenswerth sind die Erzeugnisse in lackirten 
Blech- und Papiermach&-Waaren von Rotterdam. 
Die mit Perlmutter eingelegten Theebretter, Obstkörbe, Tischehen, 
kleinen Möbel etc. gehören zu den feinsten und bestgearbeiteten lackir- 
ten Waaren, welche in Europa verfertigt werden; man glaubt eine aus- 
gezeichnete Malerei zu sehen, so täuschend ähnlich sind diese hübsch 
gearbeiteten Gegenstände angefertigt. Die Wirkung des Perlmutters auf 
feinem schwarzem Lack ist wundervoll und wird besonders von den 
Chinesen und Japanesen benützt. Es stammt dieses Genre auch aus 
jenen Ländern; die Niederländer wussten aber nicht nur zu kopiren, 
sondern verstanden es zu vervollkommnen. Wer die betreffenden Aus- 
stellungsobjekte gesehen, wird mit unserer Anschauung gewiss überein- 
stimmen. 
In lackirten Papiermach&-Waaren fanden wir noch hervorragend 
die vielfältigen gesuchten Handelsartikel der Gebr. Adt in Forbach, Ens- 
heim und Zweibrücken. Es sind dies anscheinend kleine, kaum irgend- 
wie hervorragende Waaren, als Tabakdosen, Brillenfutterale, Zündholz- 
etuis, Zeitungshalter, Portraitrahmen ete. Aber auch da zeigt sich die 
Kunst, aus wenigem etwas Rechtes zu schaffen. Es ist aus diesem un- 
ansehnlichen Artikel eine Industrie entstanden, die hunderte von Arbei- 
tern beschäftigt, und eine Waare, welche in der ganzen Welt gesucht ist. 
Wir erwähnen diese Beispiele gern, weil man oft hört, diese oder 
jene Industrie taugt nichts; man urtheilt oberflächlich — es muss Baum- 
wollspinnerei, Uhrenfabrikation, Seidenweberei etc. heissen. Alles was 
recht gemacht wird, auch der kleinste Artikel, hat seine Berechtigung, 
besonders wenn damit verdient wird. 
    
   
   
  
    
     
    
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
    
   
        
  
    
     
   
  
  
    
   
  
  
   
  
  
  
   
   
   
    
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.