Full text: Glas-, Stein-, Thon- und Cement-Industrie (Heft 12 = Gruppe 9)

    
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
   
   
   
    
     
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
   
   
   
     
der 
De- 
rO- 
die 
aik- 
een 
ırch 
rfin- 
‚ener 
und 
Aus- 
VeT- 
Kloa- 
Stal- 
Lusge- 
eigten 
lellose 
ıs Ma- 
Glas, Stein, Cement, Thon. 7: 
terial an und für sich zu verurtheilen ist, sondern die Art und Weise 
seiner Verarbeitung die Entscheidung herbeiführt. 
Der rohe und verarbeitete Cement war in der schweizerischen 
Abtheilung nicht vertreten, Gementwaaren stellte einzig die Firma Her- 
eules Julita in Rolle aus, deren Leistungen Anerkennung fanden und mit 
einer Verdienst-Medaille gekrönt wurden. 
Die Stadt Wien selbst giebt das beredteste Zeugniss von der Ver- 
werthungsfähigkeit des Cementes. Die meisten der neuen Gebäude, die 
seit 15—20 Jahren erbaut wurden, sind aus Backsteinen aufgeführt, doch 
mit einem äussern Cementgewande in reicherer oder einfacherer Aus- 
führung umkleidet. Es gewährt einen prachtvollen Anblick, solche lange 
Strassen zu sehen, deren Häuser in der erdenklichsten Mannigfaltigkeit, 
zwar oft mit Ornamenten und Verzierungen geradezu überfüllt sind, oft 
aber auch darin das ganze Gepräge der Kunstvollendung zur Schau 
tragen. Von der einfachen Quadrirung der Simswerke an Thüren und 
Fenstern bis zum durchgehends hervortretenden Schmucke der dekora- 
tiven Ausstattung entdecken wir in Zeichnung und Ausführung einen 
Reichthum, dem wir unsere lebhafteste Bewunderung nicht versagen 
können. — Doch in dieses Gebiet einzutreten liegt nicht in meiner Auf- 
gabe, die nur die Verwerthung des Gementes zu architektonischen und 
künstlerischen Zwecken zu konstatiren versuchte. Verschiedene Faktoren 
von getrennter Thätigkeit wirken zu einer solehen Entwicklung zusam- 
men; die Cementfabrik, welehe das Material liefert, der Architekt, dessen 
ler gewandte Modelleur, 
kunstfertige Hand die Zeichnungen entwirft, 
dem die Ausführung übertragen wird, und der CGementarbeiter, welchen 
die Aufgabe trifft, das Ganze zu vereinen und anzubringen — sie alle 
besitzen ein Anrecht auf den Preis der Urheberschaft. 
Die Rubrik der »künstlichen Steine« war schwach vertreten. Die 
Fabrikation der Betonsteine wurde bei der Behandlung des Gementes 
erwähnt. Ausserdem fand sich einzig aus Schweden ein künstlicher 
Sandstein vor, dessen Konstruktion und Färbung tadellos erschien. Die 
Festiekeit entsprach der Solidität des besten natürlichen Sandsteines. 
Die Art und Weise der Fabrikation blieb Geheimniss, dürfte aber wohl 
in der Eieenthümlichkeit der Mischung mit einem Zusatz von Wasserglas 
und in der starken Pressung zu suchen sein. — Der Preis dieser Steine 
steht zu denjenigen natürlicher Sandsteine überragend hoch. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.