f nicht am Platze sein, da dann für Stralen dieser Art der Neigung xp doppeltes Gewicht
für die Herleitung von pi beizulegen wäre. Dies würde wiederum den Winkeln xp be
ziehungsweise cc gröfseren Zwang antun, als gerechtfertigt sein würde. Der Zwang
könnte sogar, wenn man die Konsequenz weiter verfolgte, in dem Falle, wenn die
Stralen nach dem gesuchten Punkte auf den gegebenen Punkten statt mit den Stralen
nach je zwei gegebenen Punkten mit einer gröfseren Anzal von solchen durch Winkel
beobachtung in Verbindung gesetzt wäre, dahin füren, dass dann gegenüber den grofsen
Gewichten der Neigungen die Neigungen xp für die Ableitung der pi fast alle Bedeu
tung verlieren würden. Aus diesen und anderen Gründen wird man im Allgemeinen
woltun, den Neigungen xp immer gleiches Gewicht mit xp beizulegen, in Betreff der
vorgedachten Stralenbeschaifenheit aber nur einseitig und zweiseitig bestimmte Stralen
mit den Gewichten i und z zu unterscheiden. Sind alle Stralen einseitig, oder alle
Stralen zweiseitig bestimmt, so fällt jeder Gewichtsansatz fort.
Die hier beschriebene Gattung der Stralengewichte werde mit t bezeichnet.
Daneben wird aber den Stralen noch aus anderer Veranlassung, und zwar wegen
ihrer verschiedenen Länge, ebenfalls noch verschiedenes Gewicht beizulegen sein. Denn
durch kurze Stralen wird der Schnittpunkt schärfer bestimmt werden, als durch lange
Stralen, wie sich daraus ergibt, dass, wenn die Neigung eines kurzen und ebenso die
Neigung eines langen Strals um einen kleinen Winkel gleiclimäfsig geändert werden,
der Endpunkt des kurzen Strals weniger verschoben wird, als derjenige des langen
Strals. Die aus diesem Anlass den Stralen beizulegenden Gewichte sind umgekehrt
proportional den Stralenlängen s, werden also als reziproke Werte der Letzteren
aus der Tafel VI im Teil II der „Trigon, und polygon. Rechnungen“ gefunden.
Das Gesammtgewicht u jedes Strals ist gleich dem Produkte aus den Einzel
gewichten t und -i-, also
(6) «= * •
Haben nun zwei Stralen m und n die verschiedenen Gesammtgewiclite u,„ und
u n , so wird, soweit allein die Stralenbeschaifenheit in Betracht kommt, der Bestim
mung des Schnittpunktes aus beiden Stralen das Gewicht
(7) p.s = u m u n
beizulegen sein. Hierzu tritt noch das Gewicht p w aus der Beschaffenheit des Schnitt
winkels, so dass für die Bestimmung des Schnittpunktes schliefslich das Ge
sammtgewicht
( 8 ) P = Pw Ps = Pw U ra U n
erhalten wird.
Die Stralenlängen s, welche zur Bestimmung des Gewichts gebraucht werden,
sind aus den bisherigen Rechnungen nicht bekannt. Sie werden aber, da für den
vorliegenden Zweck rohe Annäherung vollkommen ausreicht, aus einer Skizze des
Triangulationsnetzes leicht gefunden. *)
Durch die Annahme verschiedener Gewichte für die Visirstralen wird, wie one
Weiteres ersichtlich ist, in der Berechnung der £ und in der Konstruktion der Schnitt
figur, wie solche oben gezeigt worden, nichts geändert. In formeller Beziehung wird
es jedoch zweckmäfsig sein, in der Figurenzeichnung die Gewichtsverhältnisse t der
Stralen zur Anschauung zu bringen, etwa in der Weise, dass die doppelten Stralen
*) Für derartige Skizzen ist die Anwendung von Papier, welches mit einem Quadratnetze bedruckt ist,
von grossem Vorteil. Die Fabrik von Carl Schleicher & Schilll in Düren (Bheinpreussen) liefert solches
Papier, Projektir- oder Skizzirpapier genannt, in Millimeterteilung mit Unterscheidung der Zehner und
Fünfer in zweckmäfsigster Beschaffenheit.