Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
122 Die Spritzgußform. 
ß) Gestalt und Größe des Anschnittes. 
Nach der Gestalt lassen sich die folgenden fünf verschiedenen Aus- 
bildungsarten des Anschnittes unterscheiden: 
1. der schwache bandförmige Anschnitt (Abb. 39, 40, 47 und 48), 
2. der schwache kreisringförmige Anschnitt (Abb. 41 und 42) 
3. der schwache ringspaltförmige Anschnitt (Abb. 43 und 44), 
4. der starke bandförmige oder ringspaltförmige Anschnitt, 
5. der Vollkegelanschnitt (Abb. 45). 
Die Gestalt und die Querschnittgröße des Anschnittes haben, 
ebenso wie seine Lage, sehr großen Einfluß auf den Ablauf der Strö- 
mungsvorgänge bei der Formauffüllung und damit auf die Luftabfüh- 
rung und die Temperaturverteilung in der Gießform (vgl. S. 46ff.). Durch 
die Rücksicht hierauf wird für jedes Gußstück nach seiner Gestalt und 
seinen Abmessungen die Gestaltung des Anschnittes schon bis zu einem 
gewissen Grade vorgeschrieben. 
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Die unter 1 -- 3 genannten Anschnittarten haben das Kennzeichen 
gemeinsam, daß der Anschnitt ein schmaler Spalt ist, und daß somit 
das Gießmetall in die eigentliche Hohlform als ein ‚schwach wandiger‘“ 
Strahl einströmt, der entweder plattenförmig (Fall 1 und 2) oder hohl- 
zylindrisch (Fall 3) ist. Wie die Erfahrung ergeben hat (und im Ka- 
pitel I auch theoretisch zu begründen versucht wurde), ist beim Gießen 
mit hoher Einströmgeschwindigkeit diese „Schwachwandigkeit‘“ des 
Einlaufstrahles (also die Anwendung der ‚‚Verfahrensart I‘‘) eine Vor- 
bedingung für einen beherrschbaren Verlauf der Formauffüllung, der eine 
hinreichende Luftabführung und die Vermeidung schädlicher Wärme- 
stauungen in der Form ermöglicht. Da die Verfahrensart I für nahezu 
sämtliche Spritzgußstücke anwendbar und für die übergroße Mehrzahl 
auch die vorteilhafteste ist, kann man für die weitaus meisten Gußteile 
eine der unter 1 bis 3 aufgeführten Anschnittarten als günstigste ansehen. 
Die Ausbildung des Anschnittes als schmaler Spalt hat außer den 
strömungstechnischen noch die weiteren Vorteile, daß der Anschnitt 
mechanische Verunreinigungen wie ein Sieb zurückhält, und daß die 
Eingußabtrennung vergleichsweise wenig Arbeit erfordert. Die ‚Wand- 
stärke‘ des Strahles, bzw. die Spaltdicke ddes Anschnittes, die im Einzel- 
falle zulässig ist, hängt ab von der Gestalt und den Abmessungen des 
Gußstückes, von der Art des Gießmetalles und von den anzuwendenden 
Gieß- und Formtemperaturen. Daher muß ganz allgemein bei der Be- 
urteilung einer Anschnittdicke beachtet werden, daß die Begriffe ‚‚schwa- 
cher‘ und ‚starker‘ Anschnitt nur relative Bedeutung haben. Z.B. 
ist ein Anschnitt von 1,5 mm Dicke bei einem sehr großen, dickwandigen 
Gußstück noch ein „schwacher“ Anschnitt, der die Anwendung der 
Verfahrensart I gestattet, während er an einem kleineren Gußstück 
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