Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
128 Die Spritzgußform. 
Die Dicke der Entlüftungsschlitze L, (d, in Abb. 61) liegt im 
allgemeinen zwischen einem Zehntel- und einigen Hundertstel-Milli- 
metern. Sie wird durch die Rücksicht auf die Gefahr des Heraus- 
spritzens von Metall begrenzt; freilich sind ihre höchstzulässigen Ab- 
messungen sehr verschieden, je nach dem Gießmetall, dem Gießdruck 
und, für verschiedene Kanäle in der gleichen Form, je nach ihrer Lage. 
Entlüftungsschlitze, deren Mündungen das Metall erst nach längeren 
und verwickelten Wegen durch die Hohlform (also schon abgekühlt 
und mit verringerter Geschwindigkeit) erreicht, können wesentlich 
stärker gehalten werden als solche, zu denen das Metall heiß und mit 
hoher Geschwindigkeit (bzw. hohem Strömungsdruck) gelangt. Da- 
neben sind auch die Breiten der Dichtungsflächen in der Trennfuge, 
besonders aber die Abstände @ (Abb. 6lc) der Sammelrinnen L, vom 
Hohlformumfang von Einfluß, da die Erstarrung des hindurchlaufenden 
Metalles durch eine größere Weglänge begünstigt wird. 
Die Grundsätze für die Anordnung und Verteilung der Entlüftungs- 
schlitze über den Umfang des Hohlformrandes ergeben sich aus dem 
Strömungsverlauf. Je später ein Entlüftungskanal vom Gießmetall über- 
flutet wird, desto wirksamer ist er für die Luftabführung. Im Falle der 
Abb.61 werden (bei dem in Abb. 13 vorausgesetzten Einströmungs- 
verlauf) die längs der beiden Seitenwände angeordneten Kanäle während 
der Formauffüllung allmählich vom Metall abgedeckt, zuletzt die dem 
Einguß zunächstliegenden. Dagegen werden die an der Oberseite der 
Hohlform (gegenüber dem Anschnitt) liegenden Kanäle gleich zu Be- 
ginn vom Metall beaufschlagt; sie können also zur Entlüftung nur ganz 
am Anfange der Einströmung beitragen, indem sie die Luft, die der 
Einlaufstrahl vor sich herschiebt, entweichen lassen. Derartige Kanäle 
haben aber in anderer Hinsicht recht große Bedeutung. Sie bewirken, 
daß auch der vom Anschnitt am weitesten entfernte Sackhohlraum, 
bevor sich das Metall in ihm staut, erst einen Augenblick lang von 
strömendem Metall durchflossen und dabei auf die zur Erzielung 
sauberer Gußstücke erwünschte Temperatur ‚„aufgeheizt‘“ wird. Ferner 
nehmen diese Kanäle das zuerst durch die Hohlform hindurchgeströmte 
Metall auf, das am stärksten abgekühlt und ‚‚matt‘ ist, das also, wenn 
es in der eigentlichen Hohlform verbliebe, am ehesten Unsauberkeiten 
im Gußstück verursachen könnte. Tatsächlich kann man in der Praxis 
sehr oft beobachten, daß Spritzgußformen, die an den vom Anschnitt 
am weitesten entfernten Enden der Sackhohlräume kräftige ‚Ent- 
lüftungskanäle‘‘ enthalten, wesentlich sauberere Gußstücke ergeben als 
Formen, bei denen diese fehlen. 
Die Entlüftungsschlitze in der Trennfuge werden nach jedem Schusse 
beim Öffnen der Form vollständig freigelegt. Der in ihnen entstehende 
Grat kann somit die Entfernung des Gußstückes niemals hindern. Er 
  
  
  
  
  
  
  
     
    
   
   
  
   
  
   
    
    
  
    
    
   
   
  
    
    
   
   
   
    
    
   
   
   
    
   
  
    
    
   
    
   
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