Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

138 Die Spritzgußform. 
Durch diese Forderungen wird schon bei einfachen Gußstücken 
eine abgesetzte Gestalt der Trennfuge bedingt. Bei verwickelteren 
Gußstücken, die sich beträchtlich nach allen drei Dimensionen hin 
erstrecken, könnte zur Erfüllung dieser Forderungen eine überaus kom- 
plizierte Gestaltung der Trennfuge erforderlich werden. 
Dem stehen jedoch die Rücksichten auf die Formherstellung und 
den Spritzbetrieb entgegen. Zur Erzielung eines dichten Schließens 
müssen die Dichtungsflächen vollständig und tadellos zusammen- 
passend gearbeitet sein und während des Betriebes nach jedem Schusse 
völlig vom Grat gereinigt werden. Beides verursacht um so mehr Ar- 
beit und Kosten, je verwickelter die Trennfuge gestaltet ist. Denn das 
Zusammenpassen von mehrfach abgesetzten Dichtungsflächen erfordert 
bei der Herstellung sehr langwierige Anpaßarbeiten, und zur Entfer- 
nung des Grates aus der Form im Betriebe muß jede Stufe und jede 
Kante der Dichtungsflächen einzeln gereinigt werden, was bei ver- 
wickelter Gestaltung der Trennfuge infolge der Unübersichtlichkeit 
große Aufmerksamkeit und einen fühlbaren Zeitverlust bedingt. Unter 
diesen Gesichtspunkten ist es am günstigsten, die Trennfuge völlig in 
einer Ebene anzuordnen, wobei das Zusammenpassen der Dichtungs- 
flächen durch einfaches Planschleifen der beiden Formplatten voll- 
ständig gewährleistet ist und zur Reinigung der Form nur wenige 
einfache Handgriffe erforderlich sind. Daher wird in der Praxis 
nicht selten auf die Versetzung des Anschnittes gegen die Trennfuge 
verzichtet (Abb. 67c). In diesem Falle kann jedoch ein vorzeitiges Ab- 
schließen der Entlüftungskanäle nur dadurch verhindert werden (vgl. 
S. 120 und Abb. 39c), daß die Breite e, des Anschnittes merklich ge- 
ringer bemessen wird als die Breite e, der Hohlform. 
Die Gestalt der Trennfuge beeinflußt ferner — infolge der Grat- 
bildung — die Kosten der Entgratung und das Aussehen der Guß- 
stücke. Soweit möglich, versucht man die Formtrennung so vor- 
zunehmen, daß das Entgraten nur billige Arbeitsgänge erfordert und 
möglichst wenig Spuren hinterläßt. Wenn die Trennfuge keinen zu 
komplizierten Verlauf hat, kann der Grat oftmals durch eine Stanz- 
operation entfernt werden. Die Bearbeitungsmarken fallen (ebenso wie 
beim Anschnitt) am wenigsten ins Auge, wenn die Trennfuge längs 
der Kanten des Gußstückes verläuft. 
Zwischen den verschiedenen, einander teilweise widersprechenden 
Anforderungen, die im vorstehenden dargelegt sind, muß von Fall 
zu Fall ein geeigneter Mittelweg für die Gestaltung der Trennfuge ge- 
funden werden. 
Oft kann durch Anwendung von Kunstgriffen allen Ansprüchen 
auf einfache Art Genüge getan werden. Bei manchen Formen (vgl. 
Abb. 62) kann der Anschnitt durch einen in die Deckformplatte ein- 
  
       
   
  
   
    
    
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
   
    
     
   
   
   
    
   
   
   
    
    
    
    
    
  
  
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