Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
   
Die Baustoffe der Spritzgußformen. 147 
f) Formen für Spritzgußstücke mit eingegossenen 
Einlagen. 
Der Anwendungsbereich der Spritzgußfertigung wird erheblich er- 
weitert durch die Möglichkeit, Einlagestücke aus einem anderen als dem 
Gußmaterial in die Spritzgußstücke einzugießen (vgl. S. 654ff. und 660). 
Dabei muß vor jeder Schusse das zugehörige Einlagestück in die Form 
eingelegt werden; zu .iesem Zwecke muß die Gießform außer der Hohl- 
form für das Gußst: ck noch Aussparungen enthalten, die die Einlage- 
stücke aufnehmen, sie in der richtigen Stellung zur Hohlform festhalten 
und so dicht passend umschließen, daß das Gießmetall nur die in die 
eigentliche Hohlform hineinragenden Teile der Einlagestücke umfließt. 
Ein Beispiel hierfür bietet die in Abb. 84 dargestellte Spritzgußform. 
In diesem Falle besteht zwar das Einlagestück (der Gußkörper G,) aus 
demselben Material wie die Gußlegierung, dies bedeutet jedoch form- 
bautechnisch (d. h. für die Anordnung der Aussparungen zur Aufnahme 
der Einlagestücke) keinen Unterschied gegenüber solchen Fällen, in 
denen die Einlagestücke aus Fremdmaterial bestehen. Einige Gußstücke 
mit Einlagen von der letzteren Art sind in Abb. 235 dargestellt. 
D. Die Baustoffe der Spritzgußformen. 
a) Die Anforderungen an das Formmaterial. 
Die Baustoffe der die Hohlform begrenzenden Formteile, d. h. der 
Formplatten, der Einsatzstücke, der Kerne und der Auswerfstifte, die 
zusammengefaßt als ‚Formmaterialien‘‘ bezeichnet werden sollen, er- 
fahren im Betriebe Beanspruchungen von dreierlei Art: 
l. eine thermisch-mechanische Wechselbeanspruchung durch den 
bei jedem Arbeitsspiel auftretenden Temperaturwechsel, 
2. chemisch-physikalische (z. T. auch mechanische) Einwirkungen 
des flüssigen Gießmetalles, 
3. stellenweise mechanische Beanspruchungen durch die Kräfte, die 
zur Ablösung festgeschrumpfter Gußstückteile aufgewandt werden 
müssen. 
Die Stärke und die relative Bedeutung dieser drei Einwirkungen sind 
bei verschiedenen Gußlegierungen je nach deren thermischen, chemischen 
und mechanischen Eigenschaften sehr verschieden. Allgemein gilt je- 
doch, daß das Formmaterial mit steigender Gießtemperatur in stark 
wachsendem Maße angegriffen wird, und zwar vornehmlich durch die 
unter 1. genannte thermisch-mechanische Wechselbeanspruchung, die 
um so mehr in den Vordergrund tritt, je höher die Gießtemperatur der 
Gußlegierung liegt. Daher soll von dieser Beanspruchung zuerst ge- 
sprochen werden. 
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