Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
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150 Die Spritzgußform. 
Formelement bei der Abkühlung von Z, auf t,, wenn es sich selbst über- 
lassen wäre, sich zu der in Abb. 7le gestrichelt eingezeichneten Gestalt 
zusammenziehen. Da es aber wegen seines Zusammenhanges mit dem 
umgebenden Formmaterial sich nicht in Richtung 3’—4' oder 23’ 
zusammenziehen kann, so vermag es sich nur in der auf 3’—4’ senkrech- 
ten Richtung zu verkürzen. Es nimmt daher bei der Abkühlung auf t, die 
in Abb. 7le dargestellte Gestalt 3’’—4"’—7—8 an, wobei in den vordern 
Schichten Zugspannungen auftreten (durch zwei Zugpfeile angedeutet). 
Auch wenn diese Zugspannungen erheblich geringer sind als die sta- 
tische Zerreißfestigkeit, so daß das Formmaterial ihnen zunächst ge- 
wachsen ist, so kann doch die Wechselbeanspruchung, die sich täglich — 
je nach der Arbeitsgeschwindigkeit — mehrere hundert oder mehrere 
tausend Male wiederholt, allmählich zur Ermüdung des Materials 
führen, in deren Folge zunächst in der am stärksten beanspruchten Ober- 
flächenschicht des Formmaterials feine Risse (Haarrisse) auftreten, die 
sich mit der Zeit immer mehr vergrößern, verbreitern und vertiefen. 
Durch das Eindringen von Gießmetall in die Risse wird die Ungleich- 
mäßigkeit der Temperaturverteilung und damit die Wechselbeanspru- 
chung wesentlich verstärkt; hierdurch wird die Rißbildung fortschrei- 
tend beschleunigt, so daß schließlich die Oberfläche der Hohlformwand 
von einem Netzwerk von Haarrissen durchzogen ist. 
Am Gußstück markieren sich die Haarrisse durch erhabene Äderchen, 
die zunächst äußerst fein sind, so daß sie nicht stören, mit der fort- 
schreitenden Abnutzung des Formmaterials jedoch immer gröber 
werden, bis sie schließlich so hohe Gußputzkosten bedingen, daß eine 
Neuanfertigung der betreffenden Formteile oder auch der ganzen Form 
wirtschaftlich geboten wird. Durch diese Grenze, deren Lage im Einzel- 
falle u. a. auch von den jeweiligen Ansprüchen an die Sauberkeit der 
Gußstücke abhängt, wird normalerweise! die ‚Lebensdauer‘ einer 
Spritzgußform bestimmt. 
Die Größe der thermischen Wechselbeanspruchung eines gegebe- 
nen Formmaterials hängt ab: in erster Linie von der Gießtempera- 
tur der Gußlegierung, des weiteren von deren Wärmeinhalt?, von 
der Größe und Gestalt der Gußstücke und vom Arbeitstempo. Die 
Höhe der Gießtemperatur ist maßgebend für die höchste, in den 
* Natürlich werden oftmals Teile einer Spritzgußform vor der Absolvierung 
dieser „natürlichen Lebensdauer‘ durch Beschädigungen anderer Art unbrauchbar, 
2. B. durch Wandungskorrosion. Bei manchen hochschmelzenden Legierungen ist 
es für direkt beaufschlagte Formteile geradezu der Regelfall, daß ihre Lebensdauer 
nicht durch die Haarrißbildung, sondern weit früher durch Anfressung begrenzt 
wird. 
” Genauer gesprochen: von der Wärmemenge, die das Gießmetall (je Volumen- 
einheit) während seines Verweilens in der Gießform an das Formmaterial abgibt 
(vgl. S. 480ff. und Zahlentafel 5). 
    
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