Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
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Die Baustoffe der Spritzgußformen. 151 
äußersten Formwandschichten auftretende Temperatur (Z,,); Wärme- 
inhalt, Gußstückgewicht und Arbeitsschnelligkeit sind bestimmend für 
die je Zeiteinheit abzuführende Wärmemenge und somit (im Verein 
mit der Gußstückgestalt) für die Temperaturgefälle im Formmaterial 
und für dessen Abkühlung zwischen zwei Schüssen (d.h. für t,). Je 
rascher — unter sonst gleichen Umständen — das Arbeitstempo ist, 
desto höher ist die mittlere Formtemperatur und desto steiler ist das 
Temperaturgefälle im Formmaterial, desto geringer ist jedoch die zeit- 
liche Temperaturschwankung in den der Hohlform zunächst liegenden 
Formwandschichten. 
Zur Veranschaulichung der Größenordnungen dieser Temperatur- 
schwankungen sind in Zahlentafel 1 für die verschiedenen Legierungs- 
gruppen die Zahlenwerte der gebräuchlichen Gießtemperaturen und 
der gewöhnlich anzutreffenden Temperaturen der Formwand vor dem 
Guß (t,,) zusammengestellt. Jedoch stellen die Angaben für die Form- 
wandtemparatur nur ungefähre Anhaltswerte dar, da bei der gleichen 
Gußlegierung die Temperaturen Z, der äußersten Formwandschichten 
vor dem Guß nicht nur bei verschiedenen Gußstücken, sondern auch 
in der gleichen Gießform an verschiedenen Stellen sehr verschieden 
sein können. Kanten, schmale Vorsprünge und lange Bohrungskerne 
sowie alle vom einströmenden Metall unmittelbar beaufschlagten Teile 
nehmen im Betriebe weit höhere Temperaturen an als nicht direkt 
beaufschlagte Wandungsschichten der massiven Formplatten. Für die 
letzteren gelten die in Zahlentafel 1 angegebenen Werte. 
Zahlentafel 1. 
  
Blei- und Zink Alu- Messing 
r: 4 - .. 5 
Zinn- levierungen mınıum- | mit ‚kalter‘‘ |mit ‚warmer 
legierungen| © Hlegierungen| Pruck- | Druck- 
; kammer | kammer 
  
Temperatur der 
Hohlformwand vor 50—80° 80—150° | 150—250° | 250-3500 | 250--450° 
dem Schuß (t,,) 
Dießtemperatur | | 9993500 | 400._490° | 620-7500 | 850-9900 | rd. 10000 
der Gußlegierung | | 
  
  
  
  
Die Temperatur der Formwand unmittelbar nach dem Gusse (1,,) 
ist natürlich nicht identisch mit der Gießtemperatur der Gußlegierung, 
sondern etwas niedriger, und zwar um einen Betrag, der von dem Wärme- 
inhalt des Gießmetalles, von den Wärmeleitungs- und -übergangsverhält- 
nissen und von der Wanddicke des Gußkörpers abhängt. 
Die Zahlentafel 1 läßt erkennen, in welch starkem Maße die Tem- 
peraturschwankungen im Formmaterial mit steigender Gießtempera- 
tur zunehmen. Hieraus erklärt sich einerseits die Notwendigkeit der 
Verwendung verschiedener Stahlsorten, anderseits die überaus große 
     
   
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
     
      
    
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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