Einige Spritzgußformen aus der Praxis. 167 
Fertigung dieses Körpers im Spritzgußverfahren ohne Anwendung zer- 
legbarer Kerne wird nur dadurch ermöglicht, daß die 5 „Gitterstäbe“ 
des Käfigs solche Profile haben, die durch 5 radial verschiebbare, in der 
Gießstellung aneinanderstoßende Kerne begrenzt werden können. 
Die Hohlform ist völlig in der Auswerfform H angeordnet, und zwar 
in der Formplatte 7, und der mit dieser verschraubten Platte F,: in 
die Platte 7, sind fünf radiale Schlitze eingearbeitet, die zur Aufnahme 
und zur Führung der Kerne X,, K,, K,, K, und K ‚; dienen; die Platte 
F, schließt diese Kernführungsschlitze nach oben hin ab. Zur Steuerung 
der vier Kerne K,, X,, K, und K, dienen zwei auf zylindrischen Ab- 
sätzen von H, drehbar gelagerte Kulissenscheiben x, und x,, die mit 
den beiden Distanzstücken «, und w, und dem Handhebel v, zu einem 
starren, auf H, drehbaren Rahmen verschraubt sind. Die beiden Ku- 
lissenscheiben enthalten in kongruenter Anordnung je 4 Kurvenschlitze, 
in welche die in den Kernen K,, K,, K, und X, sitzenden Führungsstifte 
$], 89, S; und s, eingreifen. Die Kurvenschlitze so angeordnet, daß die 
vier Kerne K,—K, aus der Gießlage (Abb. 77 a/b) durch eine Links- 
drehung des Handhebels v, in die Ruhelage zurückgezogen werden 
(Abb. 77c). Der Kern K,, der einen bedeutend längeren Weg zurück- 
legen muß, wird durch einen besonderen Handhebel », betätigt. Zur Ver-- 
riegelung der fünf Kerne in der Gießlage dienen fünf in der Deekform 
befestigte Paßstifte c,, c,..c;, die bei geschlossener Form in Paß- 
bohrungen ci, c2..cz der Kerne eingreifen. 
Der Einguß ist als „geteilter Einguß“ in der Trennfuge angeordnet. 
Zum Auswerfen dienen 6 Auswerfstifte, von denen 5 Stifte A am 
eigentlichen Gußstück und ein Stift A, am Eingußsack angreifen. 
Diese 6 Stifte sind an einer im Bock m geführten Auswerfer-Sammel- 
platte a,/a, befestigt, die mit einem Bolzen a, verschraubt ist, an dem 
das Betätigungsmittel der Auswerfbewegung angreift. 
Durch die Anordnung der von den Kulissenscheiben gesteuerten 
Kerne gehört diese Gießform zu der großen Gruppe der ‚Sternformen“, 
von denen im nächsten Abschnitt ein weiteres Beispiel besprochen wird. 
6. Spritzgußform für Zahlenrolle. 
Die Abb. 78a --k zeigt ein typisches Beispiel einer Spritzgußform zur 
Herstellung von Zahlenrollen. Das Spritzgußstück — ein Skalenring aus 
Zinklegierung, der auf seinem Umfange 10 erhabene Ziffern (0 -- 9) trägt — 
ist in Abb. 781--0 wiedergegeben. 
Die Hohlform für den Ziffernkranz ist in der Auswerfform H unter- 
gebracht, der übrige Teil der Hohlform ist in die Deckform V ein- 
gearbeitet. Der Innenraum des kappenförmigen Gußstückes wird durch 
den unbeweglichen Kern F, erzeugt, der starr in der Auswerfformplatte 
H, befestigt ist; die Nabenbohrung wird durch den kleinen, unbeweg-