Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

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Allgemeines. 193 
Zur Verringerung der Wärmeausstrahlung des Metallbades ist es 
besonders bei Maschinen für hochschmelzende Legierungen erwünscht, 
den Schmelzbehälter mit einem wärmeisolierenden Deckel zu ver- 
sehen. Hierdurch kann eine größere Gleichmäßigkeit der Badtemperatur 
erzielt, die Bedienung erleichtert! und bei Vertikalspritzmaschinen die 
thermische Beanspruchung der Gießform verringert werden. Freilich 
ist eine solche Abdeckung aus konstruktiven Gründen oftmals nicht 
möglich; inwieweit sie sich anbringen läßt, hängt von der Bauart der 
Maschine, namentlich von der Anordnung der Druckkammer ab. 
Es ist auch schon öfters vorgeschlagen worden, eine solche Ab- 
deckung als völlig luftdichten Verschluß auszubilden, um die Atmo- 
sphäre vollständig von der Badoberfläche fernhalten zu können. Indes 
liegt bei den normalerweise gebräuchlichen Spritzgußlegierungen durch- 
aus keine Notwendigkeit für eine derartig weitgehende konstruktive 
Maßnahme vor. Bei den weitaus meisten Spritzgußmetallen kann die 
Oxydation — auch bei ganz unbehindertem Luftzutritt — schon durch 
Vermeidung von zu starker Badüberhitzung in praktisch zulässigen 
Grenzen gehalten werden; nur bei wenigen (vornehmlich bei Elektron) 
kommt überhaupt ein besonderer Oberflächenschutz (durch Schmelz- 
decken oder durch eine neutrale Schmelzatmosphäre) zur Anwendung. 
Daher könnten Konstruktionen mit luftdichtem Abschluß des Schmelz- 
behälters von vornherein nur für Sonderfälle (etwa für Spezialmaschi- 
nen für ganz besonders leicht oxydierbare Metalle) in Erwägung ge- 
zogen werden. Für die allgemeine Spritzgußfertigung kommen derar- 
tige Anordnungen wegen der unnötigen Komplizierung der Konstruk- 
tion und Erschwerung des Nachfüllens nicht in Betracht. 
Für die Dimensionierung des Schmelzbehälters werden die obere und 
die untere Grenze durch folgende Rücksichten bestimmt: Einerseits 
nimmt mit zunehmender Größe des Schmelzbehälters unter sonst glei- 
chen Umständen auch die Verweilzeit des Gießmetalles im Bade zu, 
und damit die Möglichkeit der chemischen Verunreinigung. Anderer- 
seits bedingt ein geringes Fassungsvermögen des Schmelzbehälters häu- 
figeres Nachgeben von Metall und damit Aufenthalte im Betriebe, sowie 
bei Zugabe des Metalles in festen Stücken größsre Temperaturschwan- 
kungen des Metallbades. Zwischen diesen beiden einander widersprechen- 
den Rücksichten ist in jedem Einzelfalle je nach den Eigenschaften der 
Gußlegierung ein geeigneter Mittelweg zu wählen; der Schmelzbehälter 
kann im Verhältnis zum Druckkammer- bzw. Gußstückvolumen um so 
größer gewählt werden, je weniger das Gießmetall beim Verweilen im 
Bade der Gefahr der Verschlechterung ausgesetzt ist. 
Im übrigen wird die Gestaltung des Schmelzbehälters, wie schon 
! Sofern die Abdeckung so gestaltet ist, daß sie das Nachfüllen des Schmelz- 
behälters nicht erschwert. 
Frommer, Spritzguß. 13 
       
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
 
	        
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