Allgemeines. 223
Vorzüge in der Regel überwiegt und ihre Verwendung zum Verspritzen
hochschmelzender Legierungen praktisch ausschließt. Dazu kommt, daß
das Hantieren an derartigen Maschinen während des Betriebes, insbe-
sondere die Überwachung und Reinigung des Spritzmundstückes, mit
beträchtlicher Gefahr verbunden ist, da das Gießmetall bei der geringsten
Undichtheit des Ausströmventils unvermutet ausfließen kann.
Aus diesen Gründen ist der Anwendungsbereich der Konstruktionen
mit tiefliegendem Spritzmundstück immer mehr auf Sonderausführungen
beschränkt worden, von denen die in Abb. 147 gezeigte Vakuum-
Kolbenspritzpumpe für niedrig schmelzende Legierungen eine der wich-
tigsten ist. Für das Verspritzen hochschmelzender Legierungen kommen
Gießmaschinen mit tiefliegendem Mundstück heute praktisch über-
haupt nicht mehr in Betracht.
3. Die Spritzrichtung.
Die Richtung, die die Achse des Spritzmundstückes während des
Schusses einnimmt, wird als die ‚‚Spritzrichtung‘‘ bezeichnet. Nach der
Spritzrichtung zerfallen die Gießmaschinen in Horizontal-, Vertikal-,
Overhead- und Schrägspritzmaschinen. Von diesen vier Typen werden
die Overheadmaschinen, die lediglich mit tiefliegendem Mundstück aus-
geführt worden sind, heute kaum noch verwandt. Schrägspritzmaschinen
aber sind nur in vereinzelten Konstruktionen gebaut (vgl. Abb. 157 II)
und daher nur in geringem Umfange in die Praxis eingeführt worden.
Deshalb sollen im folgenden diese beiden Typen ganz außer Betracht
bleiben und die Darlegungen auf die heute weitaus überwiegend ange-
wandten Horizontal- und Vertikalspritzmaschinen beschränkt werden.
%) Die Horizontalspritzmaschinen.
Druckkammer und Schmelzbehälter. Bei horizontaler Spritz-
richtung ist das obere Ende (der ‚Hals‘‘ des Steigkanals) in die Rich-
tung der Mundstückachse gekrümmt, um das strömende Metall vor
seinem Eintritt in das Spritzmundstück umzulenken. Die Gießform ist
seitlich neben dem den Schmelzbehälter umschließenden Gehäuse, mei-
stens in horizontaler Richtung verschiebbar, angeordnet.
Damit Druckkammerhals und Spritzmundstück nicht zu lang
werden (was namentlich bei hochschmelzenden Legierungen und bei
Tauchgießmaschinen von Bedeutung ist), läßt man manchmal den
Schmelzbehälter bis unmittelbar an die vordere Gehäusewand heran-
gehen oder durch diese hindurchragen (vgl. z. B. Abb. 127 und 156).
Dies verursacht freilich gerade an der Mundstückseite eine Verengung
des Heizraumes und eine Schwächung bzw. Durchbrechung der Isolierung,
wodurch die gleichmäßige Zirkulation der Heizgase erschwert und die
lästige Wärmeausstrahlung nach vorn (zur Form hin) verstärkt wird.