Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
224 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
Die Krümmung des Steigkanals begünstigt die Entstehung von Wir- 
beln in dem strömenden Metall, die vorzugsweise an den Umlenkungen 
auftreten und um so stärker sind, je schärfer die Krümmungen sind. 
Hierdurch werden in jedem Falle beträchtliche Verluste an Strömungs- 
energie verursacht; bei Aluminiumlegierungen verstärken und be- 
schleunigen überdies die Wirbel die Korrosion der Wandungen ganz 
erheblich. Wird der Steigkanal aus irgendwelchen Gründen (durch 
Ausseigerungen — vgl. S. 475£. — oder infolge von Temperaturschwan- 
kungen) verstopft, so ist ein mechanisches Freischlagen wegen seiner 
gekrümmten Gestalt schwierig; Ausschmelzen aber ist im Betriebe 
lästig und, namentlich bei Aluminiumlegierungen, nicht immer mög- 
licht. Bei Maschinen mit feststehender Druckkammer für hochschmel- 
zende Legierungen erschwert der zur Mundstückbeheizung erforder- 
liche, außen liegende Brenner die Bedienung, insbesondere alle Han- 
tierungen an der Vorderseite der Gießmaschine und Form. Bei Tauch- 
gießmaschinen erfordert die durch die horizontale Spritzrichtung be- 
dingte Art der Tauchbewegung kompliziertere Führungs- und Steue- 
rungsmittel und, wegen der größeren Abkühlung der Druckkammer 
in der Gießstellung, eine stärkere Überhitzung des Metallbades im 
Schmelzbehälter 
Die Anordnung der Form an der Gießmaschine gestaltet 
sich bei horizontaler Spritzrichtung insofern günstig, als die Form in- 
folge ihrer Lage seitlich neben dem Schmelzbehälter gut zugänglich 
und der Wärmestrahlung des Metallbades verhältnismäßig wenig aus- 
gesetzt ist, und die Gesamtbewegung der Form geradlinig in horizon- 
taler Richtung erfolgt, so daß sie mit einfachen Mitteln gesteuert werden 
kann. Infolge des Fehlens von Hubarbeit ist zu ihrer Betätigung ledig- 
lich die Reibung und Massenträgheit zu überwinden. 
Zur Aufnahme des Formträgers (sofern dieser beweglich ist, vgl. 
S. 337 ff.) ist ein Formträgerkonsol erforderlich, das meistens (bei fest- 
stehender Druckkammer immer) eine Höhenverstellung und oftmals 
auch eine seitliche Verstellung der Form gestatten muß (S. 385f.). Ein 
solches verstellbares Formträgerkonsol erfordert bei sorgfältiger Durch- 
bildung erhebliche Herstellungskosten, die für den Preis einer GieB- 
maschine meistens beträchtlich ins Gewicht fallen. 
ß) Die Vertikalspritzmaschinen. 
Druckkammer und Schmelzbehälter. Bei den Vertikalspritz- 
maschinen ist der Steigkanal in seinem oberen Teil (bei Druckkammern 
von Kesseltyp in seiner ganzen Länge, vgl. $. 315£.) geradlinig und senk- 
recht nach oben gerichtet, er besitzt somit nur eine einzige oder gar 
2 Vgl. 
S. 567. 
   
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
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