228 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung).
ist eine Dampfkesselanlage erforderlich, die wegen ihres Raumbedarfes,
der Notwendigkeit der Rauchgasabführung usw. im allgemeinen schwie-
riger unterzubringen ist, und deren Bedienung größere Ansprüche stellt
als die einer Kompressoranlage. Auch ist die Anwendung von Dampf
als Kraftmittel in der Spritzgußwerkstatt selbst weniger bequem, da
sie eine Vermehrung der warmen Teile mit sich bringt und überdies
der aus undichten Packungen entweichende Dampf die Gießer be-
lästigt. Infolge dieser Nachteile wird der Dampf trotz seiner Billigkeit
im Betriebe als Kraftmittel zur Betätigung von Gießmaschinen nur
wenig angewandt.
Die hydraulischen Treibmittel (Druckwasser oder Drucköl)
sind für den Spritzgußbetrieb gut geeignet. Die Anlage zur Druckerzeu-
sung stellt weder an Raumbedarf noch an Wartung besondere An
sprüche und ergibt einen. günstigen Wirkungsgrad. Die Handhabung
des Druckmittels im Betriebe ist bequem und bei Verwendung von nicht
entzündlichen Druckflüssigkeiten auch gefahrlos, sofern Vorsorge ge-
troffen ist, daß die bei Undichtheit etwa ausströmende Flüssigkeit
nicht mit dem flüssigen Gießmetall in Berührung kommen kann. Der
Druckverlauf ist wegen der Unzusammendrückbarkeit des Druckmittels
vollkommen beherrschbar. Während der Bewegung des Kraftkolbens
kann der Druck im Kraftzylinder durch Drosseln gegenüber der Ak-
kumulatorspannung herabgesetzt und somit variiert werden (vgl.
S. 255 und 671). Durch Verwendung von zwei Druckflüssigkeiten ver-
schiedener Spannung kann ein plötzlicher Druckanstieg oder -abfall
unter sparsamem Verbrauch des Hochdruckmittels erzielt werden, was
in manchen Fällen von Vorteil ist (vgl. Abb. 138 und Text 8. 373).
ß) Die Auslösung.
Die kraftbetätigten Maschinen sind nach der Art der Auslösung der
Arbeitsgänge in Maschinen mit Handauslösung, in halbselbsttätige
und in vollselbsttätige Maschinen einzuteilen. Zu den erstgenannten
sind solche Maschinen zu rechnen, bei denen jeder kraftbetätigte Ar-
beitsgang durch einen besonderen Handgriff ausgelöst werden muß.
Als halbselbsttätige Maschinen sind solche zu bezeichnen, bei denen,
nach Auslösung eines Arbeitsganges von Hand, durch dessen Ablauf
weitere (mit ihm gleichzeitig verlaufende oder auf ihn folgende), gleich-
falls kraftbetätigte Arbeitsgänge ausgelöst werden. Als vollselbsttätige
Maschinen endlich sind solche zu bezeichnen, die nach einmaliger Aus-
lösung von Hand ohne jegliche weitere Zutat menschlicher Arbeit ent-
weder ein ganzes Arbeitsspiel durchlaufen und sich dann selbst wieder
stillsetzen oder in ständigem Gange eine ununterbrochene Aufeinander-
folge von Arbeitsspielen vollführen, bis sie durch Ausrückung von Hand
wieder stillgesetzt werden. Natürlich muß eine vollautomatische Ma-
So
de
dı
sa
be
sc
ke
or
na
in
ku
Fc
Le
fa}
de
un