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Die Konstruktion der Kolbenspritzpumpen.
2. Der Metalleinlaß.
Die Nachfüllung der Druckkammer erfolgt bei jedem Arbeitsspiel
durch Metalleinlaßöffnungen C, die in den weitaus meisten Fällen
durch den Gießkolben selbst und nur bei wenigen Spezialkonstruktionen
durch ein besonderes Absperrorgan gesteuert werden. Bei der erst-
genannten Ausführung (die den Darstellungen dieses Kapitels durch-
weg, mit Ausnahme der Abb. 101, zugrunde gelegt ist), kann die Ver-
bindung zwischen dem Metallbade und der Druckkammer entweder
durch Aussparungen am vorderen (bzw. unteren) Ende des Gießkolbens
(Abb. 99 und 100) oder durch Öffnungen im hinteren (bzw. oberen) Teile
des Zylinders (z. B. C in Abb. 98) bewirkt werden, die so angeordnet
sind, daß der Metalleinlaß in der ‚„Ruhestellung‘‘ des Gießkolbens
(Abb. 98a) freigegeben, bei Beginn des ‚„Druckhubes“ (d.h. der Gieß-
bewegung des Kolbens P) jedoch abgesperrt wird.
Da die Einlaßöffnungen bei Steuerung durch den Gießkolben auf
den Strömungsverlauf zu Beginn des Druckhubes einen ungünstigen
Einfluß ausüben können (vgl. S. 246ff.), ist ihr Querschnitt an der Ein-
mündung in den Pumpenraum möglichst gering zu bemessen und
namentlich ihre Erstreckung h, in Richtung der Zylinderachse (Abb. 98a),
die die Dauer ihrer Einwirkung bestimmt, so klein wie möglich zu
halten!. Hierdurch (und, bei den Geschwindigkeitsantrieben, durch rich-
tige Ausbildung der Nocken, vgl. S. 275f.) kann die Einwirkung der Ein-
laßöffnungen auf den Strömungsverlauf so weit eingeschränkt werden, daß
sie in der Regel, abgesehen von Sonderfällen bei sehr kleinen Gußstücken,
die Auffüllung der eigentlichen Hohlform praktisch nicht beeinflußt.
Bei jedem Arbeitsspiel entsteht während des Kolbenrückganges ein
Unterdruck in der Druckkammer, die ja durch die Passung des Gieß-
kolbens im Zylinder und durch die Anlage des Eingusses der Gießform am
Spritzmundstück M gegen die Außenluft abgedichtet ist. Daher kann
die Metallsäule im Steigkanal alsbald bei der Kolbenumkehr unter der
Einwirkung der Schwere zurückfluten?. Dabei muß Metall, das in der
Form — insbesondere im Einguß — etwa noch flüssig geblieben ist, mit
zurückfließen (‚‚zurückgesaugt‘‘ werden). Da aber der Betriebsdruck ohne-
hin, zur Erzielung der größtmöglichen Nachverdichtung, stets bis zum
völligen Festwerden des Anschnittmetalles einwirken soll, kann bei einer
sorgfältigen Arbeitsweise ein ‚„Zurücksaugen‘ von Metall aus dem eigent-
1 Meistens hat der Metalleinlaß die Gestalt von 1 oder (besser) 2 einander
gegenüber liegenden schmalen Schlitzen. In den Abbildungen dieses Abschnittes
ist er schematisch durch 4 über Kreuz liegende Bohrungen dargestellt.
2 Wenn dabei die Abdichtung zwischen Mundstück und Einguß vollkommen
luftdicht hielte, würde nach beendeter Kolbenrückkehr in die Gießanfangslage
(nach Wiederöffnung des Metalleinlasses ©) die Metallsäule im Steigkanal wieder
hochsteigen. Vgl. jedoch Fußnote 1 auf 8.231.