Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
236 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
lichen Gußkörper in keinem Falle vorkommen!. Der Zeitaufwand, der 
hierdurch bedingt wird, ist bei guter Kühlung in der Regel unerheblich. 
In Sonderfällen, bei kleinen, äußerst schnell arbeitenden Vollauto- 
maten für Massenfertigung kleinster Teile, können kolbengesteuerte 
Metalleinlaßöffnungen von der eben beschriebenen Art den Strömungs- 
verlauf während der eigentlichen Formauffüllung ungünstig beeinflussen. 
Denn die Größe der Einlaßöffnungen kann ein bestimmtes Maß nicht 
unterschreiten, um in der durch die rasche Arbeitsweise vorgeschriebenen 
kurzen Zeit die Vollfüllung des Pumpenraumes zu gewährleisten. Zu- 
gleich muß aber, entsprechend der sehr geringen Gußstückgröße, das 
Eingußvolumen, und somit der ‚Vorhub‘“ (vgl. S. 243) äußerst klein 
bemessen werden. In solchen Fällen könnte es bei Pumpen mit kolben- 
gesteuerten Metalleinlaßöffnungen vorkommen, daß ein merklicher Teil 
der Formauffüllung vor der vollständigen Ab- 
deckung der Einlaßöffnungen, und daher mit 
stark verringerter Einströmgeschwindigkeit 
erfolgt. Des weiteren ist es bei Automaten für 
kleinste Gußteile oftmals zwecks Zeitersparnis 
   
    
  
   
   
  
  
   
      
  
   
  
  
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Ar A, Y N erwünscht, daß dieKolbenumkehr unddas Ab- 
am Ny]% ziehen der Form vom Spritzmundstück sofort 
  
G nach beendeter Vollfüllung der letzteren erfol- 
AN / gen kann, da bei der Massenfertigung kleinster 
Abb. 101. Schema einer Kolben- Stückein vielen Fällen der Nachdruckwirkung 
ARFIERRINIDE a MER ER nur eine geringe, der Arbeitsschnelligkeit da- 
gegen eine vorwiegende Bedeutung zukommt. 
Daher sind für derartige Sonderzwecke Spezialmaschinen ausgebildet 
worden, bei denen der Metalleinlaß durch ein besonderes Ventil C gesteuert 
wird (Abb. 101). Dieses wird vor Beginn des Druckhubes geschlossen und 
bei dessen Ende vor der Kolbenumkehr geöffnet, so daß jeder Einfluß der 
Einlaßöffnungen auf die Einströmgeschwindigkeit wegfällt. Die Metall- 
säule im Steigkanal wird während des Kolbenrückganges durch den dabei 
auf das Metall einwirkenden atmosphärischen Druck am Zurückfließen ver- 
hindert, bis die Form abgezogen ist und dadurch der Luftdruck auch auf die 
Mundstücköffnung einwirkt. Da während des Kolbenrückganges keine 
Saugwirkung ausgeübt wird, kann die Kolbenumkehr und das Abziehen 
der Form vom Mundstück unverzüglich nach dem Guß erfolgen. 
Der Nachteil dieser Sonderbauart liegt darin, daß sie außer dem 
Gießkolben noch ein weiteres abdichtendes Organ innerhalb des Metall- 
1 Praktisch kommt es freilich oftmals vor, daß man zwecks Erhöhung der Ar- 
beitsleistung die Maschine zu schnell laufen läßt, so daß die Kolbenumkehr zu früh 
erfolgt. Daher kann man in der Praxis ein Hohlsaugen der Gußstücke durch den 
Kolbenrückgang gar nicht selten beobachten. 
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
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