Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

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Die Konstruktion der Kolbenspritzpumpen. 241 
d.h. nahezu in Höhe des tiefsten Punktes der Mundstücköffnung liegen; 
er ist im Betriebe durch öfteres Nachlegen von nicht zu großen Stücken 
möglichst gleichmäßig in dieser Höhe zu erhalten. Dies ist aus drei 
Gründen geboten: Erstens würde der Wärmezustand der Gießapparatur 
durch große Veränderungen des Metallstandes und durch plötzliches 
Nachfüllen größerer Mengen festen Metalles in ein weitgehend aus- 
geschöpftes Bad unzulässige Schwankungen erleiden. Zweitens nimmt 
mit sinkendem Metallspiegel das zur Formausfüllung erforderliche Hub- 
volumen (wegen der Vergrößerung des über dem Spiegei liegenden 
Steigkanalvolumens) zu, wodurch der verfügbare „Nachziehweg‘“ (und 
damit bei Gußstücken, deren Volumen an der Obergrenze des für die 
Pumpe zulässigen liegt, die Nachdruckdauer) stark verringert werden 
kann. Endlich besteht bei zu tiefem Sinken des Metallspiegels die Ge- 
fahr, daß die auf der Badoberfläche schwimmenden Schlacken und Ver- 
unreinigungen in die Pumpe hineingesaugt werden und somit in die 
Gußstücke hineingelangen. 
b) Grundsätzliches über die Betätigung des 
Gießkolbens. 
1. Die Antriebsmittel für den Gießkolben im allgemeinen. 
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal der ausgeführten Kolben- 
spritzpumpen ist, soweit die eigentliche Gießvorrichtung in Betracht 
kommt, die Art des Antriebsmittels für den Gießkolben. Die Möglich- 
keiten hierfür werden durch den dem Spritzgußverfahren eigentüm- 
lichen Umstand begrenzt, daß der Kolben nach Vollfüllung der Form, 
d.h. nach Zurücklegung eines Bruchteiles des verfügbaren Hubes, durch 
das gestaute Metall gebremst wird und von diesem Zeitpunkt an 
bis zur Umkehr nur noch mit einer äußerst geringen Geschwindigkeit 
weitergehen (‚‚nachziehen‘“) kann, sofern er mit der erforderlichen Dicht- 
heit eingepaßt ist. Hierdurch wird bei Ableitung des Antriebes von 
einer umlaufenden Welle der für sonstige Kolbenpumpen übliche ‚‚form- 
schlüssige‘“‘ Kolbenantrieb durch Schubkurbel oder Exzenter von der 
Verwendung im Spritzguß ausgeschlossen. 
Nach dem Schusse muß der Gießkolben vor dem Abziehen der Gießform 
vom Spritzmundstück wieder genau in seine Anfangslage (in der er die Me- 
talleinlaßöffnungen © eben freigibt, Abb. 98a) zurückgeführt und dort bis 
zum nächsten Arbeitsspiel festgehalten werden, damit kein Gießmetall 
zur Unzeit ausfließt und damit die Nachfüllung des Druckkammer- 
raumes in der Zwischenzeit bis zum nächsten Schusse gewährleistet ist. 
Bei den heute praktisch angewandten Kolbenspritzpumpen er- 
folgt die Betätigung des Gießkolbens durch eines der nachstehend an- 
gegebenen sechs Antriebsmittel: 
Frommer, Spritzguß. 16 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
    
     
   
  
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
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