Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
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Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
  
quasistationäreen Werte. Die Gießdauer 7, wird bei undichter Kolben- 
passung infolge der langsameren Einströmung größer als bei dichter; 
daher ist — ähnlich wie beim Druckantrieb — die Einwirkungsdauer 7,, 
des Nachdruckes um so kleiner, je größer der Spaltquerschnitt f,, im 
Vergleich zum Einströmquerschnitt f der Form ist. 
Die vorstehenden Darlegungen lassen zur Genüge erkennen, welche 
überaus ernsten Nachteile durch unzulängliche Dichtheit der Kolben- 
passung verursacht werden. Anderseits ist es (wenngleich technisch mög- 
lich) doch meistens nicht empfehlenswert, den Kolben absolut dicht 
einzupassen, so daß er nach Vollfüllung der Form unverrückbar fest- 
steht. Denn bei so enger Passung könnten schon kleine örtliche Wärme- 
schwankungen oder ganz geringe Schädigungen durch das Gießmetall 
(Anfressungen oder Belag) zum Fressen führen; ferner können, wenn 
der Kolben und die mit ihm verbundenen bewegten Teile nicht sehr 
leicht sind, bei der Kolbenbremsung nach Vollfüllung der Form erheb- 
liche Massenstöße auftreten. Da diese Gefahren sämtlich mit zunehmen- 
dem Kolbenspiel zurücktreten, erhält man die günstigsten Betriebsver- 
hältnisse, wenn man den Kolben so lose einpaßt, wie es ohne praktisch 
merkliche Minderung der Druckeinwirkung möglich ist. Eine solche Pas- 
sung ist im allgemeinen dann gewährleistet, wenn der Kolben nach der 
Vollfüllung der Form mit einer Geschwindigkeit ‚„nachzieht‘“, die etwa 
555 der „Gießgeschwindigkeit‘‘ beträgt. Eine derartige langsame 
Nachziehbewegung hat auch den Vorteil, daß man an ihr jederzeit er- 
kennen kann, ob die Reibungsverhältnisse während des Betriebes eine 
Veränderung erfahren haben. 
Bei einer in dieser Art ausgeführten Kolbenpassung ist bei kon- 
stantem Betriebsdruck nach Gl. (XXT) der „wirksame“ Spaltquerschnitt 
f»=100-30f. Er ist demnach so klein, daß f,, in den Gleichungen 
überall, wo es additiv auftritt, vernachlässigt werden könnte. Gleich- 
wohl ist /,, in allen Berechnungen mitgeführt, damit aus den Formeln 
sofort erkannt werden kann, nach welcher Richtung und mit welcher 
Stärke sich eine größere Undichtheit der Kolbenpassung fühlbar machen 
würde. 
In den folgenden Darlegungen wird den Erörterungen und den gra- 
phischen Darstellungen des Druckverlaufes grundsätzlich der Betriebs- 
druck zugrundegelegt, der ja für die Antriebsart in erster Linie 
kennzeichnend ist. Somit werden die in diesem Abschnitt besprochenen 
Einwirkungen im folgenden nur insoweit berücksichtigt, als sie den 
Ablauf des Betriebsdruckes beeinflussen, während die durch sie 
bewirkten Abweichungen des Arbeitsdruckes vom Betriebs- 
druck außer Betracht bleiben. 
  
   
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