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362 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung).
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Ausrückmechanismus selbsttätig stillgesetzt wird. Das Profil der Nocken-
scheibe (Abb. 106) besteht aus den beiden Kreisbogenstücken 1—4 und
2-3, ihrer (an 2 mit Hohlkehle anschließenden) radialen Verbindungs-
linie 17-2 und der Rückhubkurve 3—4. Der Gießkolben wird zu An-
fang des Arbeitsspiels durch die Auflage der Laufrolle r auf dem Kreis-
bogen 4—1 in der Gießanfangslage gehalten (Abb. 105a/b). Beim Durch-
gange des Punktes I des Nockenprofils durch die Vertikale o—o, wird die
Laufrolle r freigegeben und der Gießkolben durch die Federkraft &, die er
(bezogen auf f,) als Betriebsdruck auf das Gießmetall überträgt, nach
unten gedrückt (Abb. 105c), bis die Laufrolle r wieder von der Nocken-
scheibe n erfaßt wird. Diese führt dann (während des Rollens von r
auf der Rückhubkurve 3—4) den Gießkolben entgegen der Feder-
spannung wieder in die Gießanfangslage zurück. Während dieses Rück-
hubes wird somit die Antriebsarbeit von der Hauptantriebswelle «a,
in die Gießmaschine übertragen und als potentielle Energie in der
Feder s aufgespeichert.
Die Ausführung dieser Antriebsart kann bei grundsätzlich gleicher
Wirkungsweise in mannigfacher Art abgewandelt werden, z. B. da-
durch, daß die Feder s oder die Nockenscheibe n oder beide (Abb. 109)
nicht unmittelbar, sondern über einen (in o, am Maschinengestell
gelagerten) Hebel v auf den Gießkolben einwirken. Dies bedeutet,
wenn dabei die Federkraft während des ganzen Hubes mit praktisch
gleichbleibendem Übersetzungsverhältnis auf den Gießkolben über-
tragen wird (Abb. 109a und b), gegenüber der Anordnung nach Abb. 105
lediglich eine konstruktive Abwandlung, während die Anwendung eines
Übertragungsmittels von veränderlicher Übersetzung (Abb. 109c-—-e)
eine Abwandlung des Druckverlaufes bewirkt. Ferner kann die Antriebs-
feder s, anstatt als Druckfeder, auch als Zugfeder ausgebildet sein
(Abb. 109b), indes ist diese Anordnung weniger gebräuchlich.
Die Ausbildung des Nockenprofils ist in Abb. 106 für Maschinen mit
handbetätigter Form und in Abb. 108 für vollselbsttätige Maschinen
dargestellt; die beiden Ausführungen unterscheiden sich entsprechend
den Darlegungen auf $. 258 lediglich in der Erstreckung der ‚Arbeits-
kurve“ 1—2-—-3—4 über den Nockenumfang. Die Abhängigkeit der
Einwirkungsdauer des Betriebsdruckes p, von der Nockengestalt ist aus
den Abb. 106a -—-c und 107 ersichtlich. Es zeigen (für die gleiche Maschine
nach Abb. 105) Abb. 106a ein richtig gestaltetes, Abb. 107a ein
falsch gestaltetes Nockenprofil und Abb. 106b/c bzw. 107b/c den Ver-
lauf des Betriebsdruckes p, und der „quasistationären“ Kolbengeschwin-
digkeit (w,, w,) bei Anwendung des einen oder des anderen Nockens
zum Abgießen der gleichen Spritzgußform. Die in Abb. 106a und 107a
strichpunktiert eingezeichnete Kurve ’—I—II stellt die Relativ-
bahn des Laufrollenmittelpunktes o, gegen die Nockenscheibe n (bei
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