264 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung).
vom Nocken erfaßt, womit der Druckhub beendet ist. Die Zeitspannen
der Formauffüllung (7,) und des Nachdruckes (7,), die den Winkeln y,
bzw. y„ proportional sind, können aus den Abb. 106a bzw. 107a un-
mittelbar abgelesen werden. Wie ersichtlich, ist die Nachdruckzeit r,,
(bei gleicher Umlaufgeschwindigkeit ® der Nockenwelle) bei der in
Abb. 106a dargestellten Nockenform, deren Rückhubkurve 3—4 auf
einen Winkel von etwa 120° beschränkt ist, wesentlich größer als bei
der fehlerhaften, aber gleichwohl in der Praxis nicht selten vorkom-
menden Nockenform nach Abb. 107a, deren Rückhubkurve 3—4den größ-
ten Teil des Nockenumfanges einnimmt.
Die Abb. 106 zeigt ferner die Abhängigkeit der gesamten Einwirkungs-
dauer des Betriebsdruckes von der Umlaufgeschwindigkeit der Nocken-
welle. Die darin eingezeichnete Kurve ’—I’—II’ ist nämlich die
Relativbahn der Laufrolle r gegen die Nockenscheibe bei einem Arbeits-
spiel der g’eichen Pumpe mit der:elben Gießform (also bei der gleichen
Kolbengeschwindigkeit), jedoch bei einer (gegenüber dem durch Kurve
T’—I—II dargestellten Vorgange) verdoppelten Umlaufgeschwindigkeit
o =2w des Nockens n. Dabei ist natürlich die Gießdauer 7,, ebenso
wie der „Gießhub“ h, (vgl. Abb.106b--e) in beiden Fällen gleich groß und
dementsprechend y, = 2 y,. Dagegen ist die Zeitdauer! 7, des Nach-
druckes bei Umlaufgeschwindigkeit &’ wesentlich kleiner als die Nach-
druckzeit r, bei Umlaufgeschwindigkeit . Zur Gewährleistung einer
möglichst weitgehenden Nachverdichtung sollte die Umlaufgeschwindig-
keit der Nockenwelle stets nur so hoch bemessen werden, daß sich die
Nachdruckzeit bis zur völligen Erhärtung des Gießmetalles im Einguß
erstreckt, — freilich auch nicht langsamer, da eine längere Aufrecht-
erhaltung des Nachdruckes, den das fest gewordene Metall nicht mehr
übertragen könnte, l.diglich Zaitverlust darstellen würde.
Der Druckverlauf entspricht seinem Charakter nach dem allge-
meinen Typus der Druckantriebe. Die Größe des Betriebsdruckes p,, der
alsbald nach dem Ablaufen der Rolle r vom Nocken n schlagartig auf das
Metall einwirkt, ist durch den Quotienten aus der Federkraft k und dem
Kolbenquerschnitt f, gegeben; sie ist unabhängig vom Einström-
querschnitt f der Form und ändert sich nicht plötzlich im Augenblicke
der Vollfüllung.
Bei den Bauarten, bei denen die Feder s unmittelbar (Abb. 105)
oder über Zwischenglieder von während des Hubes praktisch gleich-
bleibendem Übersetzungsverhältnis (Abb. 109a und b) auf den Gieß-
kolben einwirkt, nimmt der Betriebsdruck während des Druckhubes
infolge der Entspannung der Feder ab. Sein Verlauf ist für Umlauf-
geschwindigkeit w in Abb. 106b in Abhängigkeit vom Hubwege h, in
ı Obwohl y, etwas größer ist als y,!
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