Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
270 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
| | | Wie die Formeln zeigen, hängt die Höhe des mittleren Brems- 
druckes p, wesentlich von der Länge des Bremsweges h, ab, die unter 
sonst gleichen Umständen vornehmlich von der Größe des Spaltquer- 
schnittes f;, zwischen Gießkolben und Zylinder!, daneben von der Zu- 
sammendrückbarkeit des Gießmetalles und der Nachgiebigkeit der das 
gestaute Metall umschließenden Wandungen (insbesondere auch des 
Il Formverschlusses) bestimmt wird. Anordnungen nach Abb. 110a mit 
|| unmittelbar auf den Gießkolben einwirkendem Belastungsgewicht er- 
geben bei gleichem Gießdrucke p, wesentlich geringere Bremsdrücke 
als Anordnungen mit Hebelübersetzung des Gewichtsdruckes; sie be- 
dingen jedoch ein größeres Belastungsgewicht und damit eine schwer- 
fälligere Konstruktion. 
Die Höhe und der schlagartige Charakter des Bremsdruckes be- 
Il deuten ein wesentliches Hindernis für eine größere Anwendung dieser 
Il) Antriebsart. Wenn man in die obigen Formeln, entsprechend normalen 
Betriebsverhältnissen beim Zinkspritzguß, einsetzt?: 
ii) | f 1 
2 
Ä = xg/cm? =- 
I Be fat 00° 
und gemäß den Ausführungen auf 8.250 f,, gegen f vernachlässigt, 
so ergibt sich bei Annahme eines Bremsweges h,— 3mm im Falle 
der Abb. 110a sehr angenähert ein mittlerer Bremsdruck 
  
y = 6200 kg/m?, 
p, = 190:kgom?, 
  
: 2 Ten : ke Ges, 
im Falle der Abb. 110c ein im Verhältnis der Hebelübersetzung „- höherer 
» 
iR Wert. Der während des Bremsvorganges auftretende maximale Stoß- 
un: druck f,max kann noch wesentlich über diesen Mittelwerten liegen 
ll: (Abb. 110b). 
"bs Da so hohe, schlagartig auftretende Drücke die Haltbarkeit einer 
Gießmaschine ernsthaft gefährden würden, ist der Kolbenantrieb durch 
Belastungsgewicht zur Erzeugung von Gießdrücken von der im Spritz- 
guß üblichen Größenordnung, und somit für die allgemeine Spritzguß- 
i fertigung, nicht geeignet. Damit bei einer Kolbenpassung, die eine hin- 
I reichende Einwirkungsdauer des Nachdruckes gewährleistet?, der Brems- 
| druck in erträglichen Grenzen verbleibt, darf der Gießdruck bei diesen 
N Konstruktionen den Betrag von wenigen Atmosphären nicht übersteigen. 
IN Somit kann diese Art des Kolbenantriebs nur für Sonderanwendungen 
in Betracht kommen, für die ein so geringer Gießdruck ausreicht. 
  
  
| 1 Daher lassen die Gl. (21) bzw. (22) die Form der Abhängigkeit des Bremsdruckes 
p,von fe nicht unmittelbar erkennen. Tatsächlich nimmt mit zunehmendem ER der 
Bremsdruck P, sehr stark ab. (Für Fi — (ist h, =0undp, = »!) 
1 2 Wobei natürlich alle Größen in einem einheitlichen Maßsystem auszu- 
drücken sind. 
8 Vgl. S. 248f. 
  
  
  
  
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
	        
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